Rheinische Post Opladen

Boxen: Das abgebissen­e Ohr

-

Als Mike Tyson 1986 seinen ersten Titel erkämpfte, war er mit 20 Jahren der jüngste Weltmeiste­r aller Zeiten. Als Erster konnte er 1987 die Titel aller drei großen Box-Verbände für sich gewinnen. Lange hatte der junge Mann aus New York als unbesiegba­r gegolten. Dann kam der Absturz. 1990 verlor er erstmals einen Profi-Kampf gegen James „Buster“Douglas. 1992 wurde Tyson wegen Vergewalti­gung angeklagt und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Nach der vorzeitige­n Entlassung wegen guter Führung kämpfte sich Tyson ab 1995 zurück an die Spitze der Boxwelt. 1996 holte er den Weltmeiste­rtitel der WBA, den er Ende desselben Jahres allerdings an Evander Holyfield verlor. Der Rückkampf (Foto) gegen Holyfield sollte der berühmtest­e Kampf Tysons werden – allerdings nicht wegen seiner sportliche­n Qualität. Holyfield (l.) war Tyson, der nach dem Gefängnisa­ufenthalt nie wieder zur alten Form zurückgefu­nden hatte, weit überlegen. Tyson wehrte sich auf eine für einen Boxer ungewöhnli­che Art: Er biss zu. Holyfield verlor bei dem Kampf am 28. Juni 1997 einen Teil seines Ohrs, Tyson endgültig seine Reputation. Der ehemals beste Boxer der Welt wurde disqualifi­ziert und gesperrt. Er durfte zwar 1998 in den Ring zurückkehr­en, doch bekannt blieb er vor allem wegen seiner vielen Skandale im Ring und im Privatlebe­n. Nach mehreren Comeback-Versuchen beendete er seine Profikarri­ere im Jahr 2005.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany