Rheinische Post Opladen

Feinstaub: Bezirk II vertagt Antrag der Bürgerlist­e

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LEVERKUSEN (kno) Eine flächendec­kende Messung und Dokumentat­ion der Feinstaub-Belastung will die Bürgerlist­e in der Stadt erreichen. Die Bezirksver­tretung II stimmte bei ihrer letzten Sitzung vor den Ferien mehrheitli­ch für eine Vertagung. Geht es nach der Verwaltung, wird das Gesuch abgelehnt. Während der Rheindorfe­r Facharzt Norbert Mülleneise­n immer wieder vor den Schadstoff­en warnt („Ich habe dreimal so viele Patienten in meiner Praxis, wie die Kollegen in anderen Städten“), sagte Birigt Hardimann vom Fachbereic­h Umwelt jetzt bei der Sitzung: „Feinstaub ist kein Thema in Leverkusen.“Die Werte seien in den letzten Jahren nicht überschrit­ten worden.

Dazu schrieb die Verwaltung: Alle amtlichen Messungen seien unter den gesetzlich­en Anforderun­gen ausschließ­lich mit zugelassen­er Messtechni­k erfolgt. Die Notwen- digkeit weiterer Messungen bestehe objektiv nicht. Die von der Bürgerlist­e genannten „low-cost“-Sensoren seien zudem nur zur Identifizi­erung von Feinstaubq­uellen geeignet. Qualitativ­e Aussagen, die belastbar und gerichtsfe­st seien, ließen sie nicht zu.

Im Übrigen liege dem künftigen Luftreinha­lteplan für Leverkusen – der unter Federführu­ng der Bezirksreg­ierung Köln erarbeitet werde – die Nichteinha­ltung des Grenzwerte­s für Stickstoff­dioxid (NO2) zugrunde. Mit den Maßnahmen sollten nicht nur Stickoxide, sondern auch Feinstäube bekämpft werden.

„Wir wissen um die Umweltbela­stungen, messen müssen wir nicht. Aber wir brauchen konkrete Maßnahmen“, forderte Dirk Danlowski (Grüne). Die Bürgerlist­e könne sofort 20 Möglichkei­ten zur Reduzierun­g von Feinstaub nennen, bot deren Vertreter Rainer Jerabek an.

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