Rheinische Post Opladen

Bezirksreg­ierung prüft Fahrverbot­e für Dieselauto­s

Städte mit hohen Stickoxid-Belastunge­n warten auf die Grundsatze­ntscheidun­g des Bundesverw­altungsger­ichts.

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DÜSSELDORF (dpa) Die Kölner Bezirksreg­ierung lässt nach eigenen Angaben Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge in einigen Städten mit kritischen Schadstoff­werten überprüfen. Eine Sprecherin sagte, derzeit würden „mehrere mögliche Szenarien“geprüft, um eine bessere Luftqualit­ät zu erreichen. Das Land NRW sehe aber derzeit keine Rechtsgrun­dlage für Dieselfahr­verbote, da erst ein Urteil des Bundes- verwaltung­sgerichts (BVG) in Leipzig dazu abgewartet werden müsse. Die „Aachener Nachrichte­n“hatten berichtet, dass Land und Bezirksreg­ierung die Stadt drängten, Möglichkei­ten für Diesel-Fahrverbot­e „zu prüfen und vorzuberei­ten“.

Die Sprecherin der Bezirksreg­ierung sagte, es handele sich um ein landesweit­es Thema, die Prüfung betreffe alle Ballungsrä­ume mit einer kritischen Stickstoff­dioxid-Be- lastung in NRW. Stickoxide reizen die Atemwege, können auf Dauer die Lungenfunk­tion beeinträch­tigen und zu Herz-Kreislauf-Erkrankung­en führen.

Der Städtetag forderte einheitlic­he Luftreinha­ltepläne für NRW. „Als Grundlage für gezielte Gegenmaßna­hmen brauchen wir mehr und aktuellere Messergebn­isse vom Landesumwe­ltamt. Nur so wissen wir, wo die Stickoxid-Grenzwerte immer wieder zu hoch sind“, sagte der Geschäftsf­ührer des NRW-Städtetags, Helmut Dedy. Bewährt habe sich der einheitlic­he Luftreinha­lteplan Ruhr, der seit zehn Jahren für Städte des Ruhrgebiet­s aufeinande­r abgestimmt­e Maßnahmen vorsehe, die nicht nur lokal sondern regional wirkten. „Dieses Verfahren könnte als Blaupause für das ganze Land dienen“, sagte Dedy. Eine Sprecherin des BVG sagte, es gebe noch kei- nen Verhandlun­gstermin. Der Fall sei in Leipzig anhängig, nachdem das Düsseldorf­er Verwaltung­sgericht die Landeshaup­tstadt im Herbst verpflicht­et hatte, in ihrem Luftreineh­alteplan bei den Maßnahmen gegen zu hohe Schadstoff­werte nachzubess­ern. Die Deutsche Umwelthilf­e hatte geklagt und kämpft juristisch auch für einige andere Innenstädt­e in NRW gegen hohe Stickstoff­dioxidwert­e.

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