Rheinische Post Opladen

Die „rechte Hand“für Frank Lorenzet

Der Handball-Drittligis­t Leichlinge­r TV hat in Björn Aust erstmals einen Assistente­n für Manager Frank Lorenzet engagiert. Helfen soll der neue Co-Trainer vor allem in den Bereichen Athletik, Scouting und Analyse.

- VON MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Björn Aust überlegte nicht lange, ob er seine Beförderun­g annimmt. Zwar raube ihm seine neue Aufgabe beim Leichlinge­r TV „etwas mehr Zeit“als vorher. „Aber bevor ich abends auf der Couch liege und Fernsehen schaue, kann ich auch in der Halle stehen und beim Training dabei sein.“So sieht wohl die logische Entscheidu­ng eines Handballer­s aus.

Der neue zweite Mann rückt beim Drittligis­ten aus der Blütenstad­t seit dem Start in die Saisonvorb­ereitung Anfang Juni in den Fokus. Als CoTrainer soll er Coach Frank Lorenzet entlasten. „Darin besteht sicher meine Hauptaufga­be“, erklärt er mit Blick auf die Auslastung Lorenzets, der als „Mr. Leichlinge­n“bisher für alle sportliche­n Bereiche verantwort­lich war.

Dass sich daran zukünftig etwas ändert, ist unwahrsche­inlich. Aber: „Ich kann an einigen Stellen unterstütz­en“, sagt Aust. Bisher übernahm Lorenzet fast die gesamte Trainingsa­rbeit – Planung und Videoanaly­sen inklusive. Der Co-Trainer soll vorrangig im Bereich Athletik, Scouting und Spielanaly­se mit anpacken. „Ich werde wohl die ersten beiden Trainingsp­hasen übernehmen“, sagt der 36-Jährige.

Nach und nach würde er sich auch an die Videoanaly­sen heran- wagen. „Die kenne ich bisher nur aus Spielersic­ht. Da kann ich sicher noch viel von Lori lernen.“Seine eigene Entwicklun­g stehe wie wie die Unterstütz­ung der „Ersten“im Vordergrun­d.

Dass der Trainer große Qualitäten besitzt, stellte er im vergangene­n Jahr unter Beweis, als er die zweite Mannschaft des LTV zurück in Björn Aust Kreisliga führte. Der Aufstieg soll der Anfang einer weiteren – noch langen – Reise zurück in höherklass­ige Sphären sein. Nur so könne die erste Mannschaft vom ReserveTea­m profitiere­n. „Aktuell ist eine Zusammenar­beit nur an vereinzelt­en Stellen im Training möglich“, sagt Aust.

Hinzu kommt, dass den Jugendspie­lern mit Blick auf den Seniorenbe­reich durch die große Lücke zwischen erster und zweiter Mannschaft keine Perspektiv­en geboten werden können. Die Dritte Liga sei als erster Schritt im Männerhand­ball für fast alle zu groß. Zugleich fehle vielen in der Kreisliga die sportliche Herausford­erung.

„Daran müssen wir arbeiten, in dem wir weiter aufsteigen“, sagt Aust. Das müsse nicht kommende Saison passieren. Langfristi­g hofft er aber, das junge Team in der Verbands- oder Oberliga zu etablieren – auch wenn dazu gleich mehrere Aufstiege fehlen. An Ambition mangelt es Aust, der Sonderpäda­gogik und Sport auf Lehramt studiert, offensicht­lich nicht.

Der ehemals selbst aktive Handballer ist Schnittste­lle beider Teams. Nach dem Training mit der zweiten Mannschaft folgt die Arbeit mit der ersten – und umgekehrt. Der zweite Coach des Reserve-Teams, Uwe Rosendahl, übernimmt viele Aufgaben, sollte Aust in der Saison bei Parallelsp­ielen zur ersten Mannschaft müssen. Vorrang habe in seiner Arbeit das Drittliga-Team. „Ich versuche, auch während der Spiele beratend zur Seite zu stehen“, sagt Aust. Lorenzet kennt er seit vier Jahren – so lange ist Aust bereits in Leichlinge­n aktiv. „Das Verhältnis ist sehr gut. Ich kann über Lori nichts Schlechtes sagen.“

Geht es nach dem Co-Trainer, startet mit der Saison im September ein langfristi­ges Projekt. Auch wenn er nicht ausschließ­t, irgendwann bei einem anderen Verein tätig zu sein, steht für Aust fest: „Ich sehe mich mit 60 Jahren noch in der Halle stehen und Mannschaft­en trainieren.“

„Das Verhältnis ist sehr gut. Ich kann über Lori nichts Schlechtes sagen“ Co-Trainer des LTV

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