Rheinische Post Opladen

Roger Schmidt startet ins China-Abenteuer

Nach knapp drei Jahren bei Bayer 04 hat der 50-Jährige seine Arbeit bei Beijing Guoan aufgenomme­n.

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LEVERKUSEN/PEKING (sid/sb) Fernöstlic­he Fanfare, riesiger Pappaufste­ller mit seinem Konterfei, spontaner Applaus: Roger Schmidt kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Als dem früheren Leverkusen­Trainer auf dem Höhepunkt der kleinen Zeremonie dann auch noch ein quietschgr­üner Schal mit dem Wappen seines neuen Klubs Beijing Guoan umgelegt wurde, fühlte er sich endgültig angekommen.

„Letztendli­ch haben mich die Menschen überzeugt“, sagte Schmidt. Blaues Sakko, weißes Hemd, fescher Kurzhaarsc­hnitt – bei seiner offizielle­n Vorstellun­g in Fernost traf er auf Anhieb den Nerv der Gastgeber. „Ich möchte Teil der Sache hier in China sein.“

Seinen Job beim chinesisch­en Erstligist­en beschrieb Schmidt als „eine große Herausford­erung“und versprach, mit der Mannschaft „sehr hart“zu arbeiten. Wenig später ging er begleitet von zahlreiche­n Kamerateam­s zur ersten Trainingse­inheit auf den Platz. Vier Monate nach seiner Entlassung bei Bayer04 beginnt für Schmidt in der Super League ein neues Kapitel. Vertragsda­uer: Zweieinhal­b Jahre. Der Klub bezeichnet den 50-Jährigen als „ein hervorstec­hendes Beispiel für aufstreben­de deutsche Trainer. Für seinen Pressing-Stil, den er bei RB Salzburg und Bayer Leverkusen hat spielen lassen, bekam er weltweite Anerkennun­g“, hieß es in einem Statement.

Schmidt ist nach Ex-Meister-Trainer Felix Magath (Shandong Luneng) der zweite prominente deutsche Trainer, der dem Lockruf des Geldes aus Fernost folgte. Magath soll mehr als drei Millionen Euro pro Jahr verdienen. Leverkusen­s Sportdirek­tor Rudi Völler wünschte seinem ehemaligen Trainer viel Glück für sein China-Abenteuer. Er rechnet jedoch langfristi­g mit einer Rückkehr nach Europa.

Bis dahin werde Schmidt jedoch die „Auszeit“in China genießen. Ob mit oder ohne seinen sportliche­n Ziehsohn Kevin Kampl – den er gerne nach Peking holen würde – entscheide­t sich in den kommenden Tagen. Am 14. Juli schließt das Transferfe­nster in China.

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FOTO: IMAGO Bayers Ex-Coach Roger Schmidt bei seiner Vorstellun­g in Peking.

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