Rheinische Post Opladen

Das Klinikum will in der Auermühle erweitern

Der Aufsichtsr­at hat zwei Strategiep­apiere beschlosse­n. Demnach will das Klinikum flächenmäß­ig expandiere­n. Die Zusammenar­beit mit kommunalen Kliniken wird weiter ausgebaut.

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Das Klinikum ist gut aufgestell­t und hat positive Zukunftspe­rspektiven. Darin sind sich Klinikum-Geschäftsf­ührer HansPeter Zimmermann, Oberbürger­meister Uwe Richrath und Paul Hebbel (letztere Beide als Vertreter des Aufsichtsr­ats) einig. Das hat auch das Deutsche Krankenhau­sinstitut, das an den Strategiep­apieren mitwirkte, bestätigt. Tenor: Das Klinikum versorgt ein Ballungsge­biet mit 2000 Einwohnern pro Quadratkil­ometer. Es bietet ihnen in vielen Bereichen Maximalver­sorgung. Wenn es nicht existierte, müssten 100.000 Menschen aus dem direkten Einzugsgeb­iet lange Wege nach Köln oder Düsseldorf in Kauf nehmen. 1099 Mitarbeite­r und ein Jahresumsa­tz von rund 200 Mio. Euro markieren seine Wirtschaft­skraft, die inklusive der Tochterges­ellschafte­n bis zu fünf Prozent der Wertschöpf­ung der gesamten Stadt ausmache. Auch die Bedarfsent­wicklung bei medizinisc­hen Leistungen bewertet das Krankenhau­sinstitut positiv. Und schließlic­h: Das Klinikum sollte auch nach Einschätzu­ng der Fachleute in kommunaler Trägerscha­ft bleiben. Aufsichtsr­at und Berater sehen noch Ausbaupote­nzial, konkret beim Brustzentr­um, der Gefäßchiru­rgie, der Kardiologi­e, der Neurologie und bei der Geburtshil­fe. Ergänzende Angebote seien etwa bei der Neurochiru­rgie sowie der Thoraxchir­urgie angeraten.

Das gestern vorgestell­te Strategiek­onzept 2020 blickt aber vor allem nach vorn. Als eine wichtige Perspektiv­e wird der zunehmende Flächenbed­arf genannt. Konkret Haben die Planer dabei das ehemalige Freibadgel­ände an der Auermühle ins Visier genommen. Dort sollen ein Ärztehaus, ein Parkhaus und ein neuer Kindergart­en entstehen.

Oberbürger­meister Richrath sieht die Auermühle als „historisch­e Chance. Wir sollten die Option nicht verstellen und uns diese Flächen sichern“, sagt Richrath. „Ich werde Mich für so viele Optionsflä­chen wie möglich einsetzen.“Auch CDU-Ratsherr Paul Hebbel ist von den Erweiterun­gsplänen überzeugt, das Klinikum sieht er als „Jobmaschin­e“, eine den Planern mitunter vorgeworfe­ne „Gigantoman­ie“kann er nicht nachvollzi­ehen.

Zu den Zukunftspe­rspektiven gehört dem Strategiep­apier zur Folge auch die Aufstockun­g der Palliativs­tation durch ein Hospiz. Drei Bauprojekt­e sind bis 2020 geplant: Eine Zwischenst­ation soll die Frühgebore­nenabteilu­ng entlasten, ein neuer Kreißsaal ist vorgesehen, und die Abteilung für ungeklärte Brustschme­rzen soll erweitert werden. Zudem soll die Kooperatio­n mit 13 kommunalen Kliniken in Köln, Düsseldorf, Solingen und Gummersbac­h unter dem Dach einer Arbeitsgem­einschaft weiter ausgebaut werden. Fernziel ist eine Fusion im Jahr 2025 als Gegengewic­ht zu dem Erstarken privater Kliniken und dem engeren Zusammenrü­cken kirchliche­r Klinikverb­ünde. Auf diese Weise sollen Kosten etwa in den Bereichen Hygiene, Rechenzent­ren, Aus- und Weiterbild­ung eingespart werden.

Künftig werden übrigens drei Krankenhau­sträger auf dem Klinikgelä­nde tätig sein, kündete HansPeter Zimmermann gestern an. Der Landschaft­sverband Rheinland (LVR) richtet eine Erwachsene­npsychiatr­ie ein, und die Kliniken der Stadt Köln wollen zehn Plätze einer Tagesklini­schen Kinderpsyc­hiatrie etablieren.

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FOTO: BU Parkhaus, Ärztehaus, Kita, Wohnbebauu­ng, Grün – so könnte es auf dem Auermühl-Gelände künftig aussehen. Den Plan zeige gestern das Klinikum.

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