Rheinische Post Opladen

Wie man die Urlaubskas­se schont

Die Ausgaben am Reiseziel sind oft so hoch wie jene für Anreise und Hotel. Hier einige paar Tipps, wie man sie vermeiden kann.

- VON JULE ZENTEK

Wer keinen All-inclusive-Urlaub bucht, der weiß: Die Kosten für Anreise und Hotel sind nur ein Teil der Rechnung. Wie sich bei Transport, Restaurant­besuch oder Ausflug kräftig sparen lässt. Mietwagen In vielen Urlaubsort­en empfiehlt sich ein Mietwagen, um die Region zu erkunden. Das Fahrzeug sollte bereits vor dem Urlaub von zu Hause aus reserviert werden. „Die Gesamtkost­en sind dann klar ausgewiese­n“, sagt Stefan Sielaff vom ADAC. Nebenkoste­n für Navigation­sgerät oder Kindersitz­e sind in der Regel nicht versteckt. Vor Ort zahlt der Urlauber dagegen meist drauf. Außerdem lesen viele aus Zeitmangel den Vertrag nicht richtig – obwohl dort einige Kostenfall­en lauern. Achten sollte man zum Beispiel auf die Buchung unbegrenzt­er Kilometer. „Ansonsten kommen beim Überschrei­ten der Inklusiv-Kilometer hohe Kosten auf den Mieter zu“, sagt Sielaff. Manche Verleiher verlangen außerdem Extragebüh­ren, wenn der Fahrer jünger als 25 Jahre ist. Ein Vergleich verschiede­ner Anbieter lohnt sich daher immer. Öffentlich­en Nahverkehr Für den Weg vom Flughafen zum Hotel bietet der öffentlich­e Nahverkehr oft eine gute Alternativ­e zur teuren Taxifahrt, für die Ausländer oft noch einen Aufschlag zahlen. Einmal am Zielort angekommen, empfehlen sich Bus und Bahn sowieso, sofern sie zuverlässi­g und sicher sind. „So ist man meist günstiger und oft auch schneller unterwegs“, sagt Stefan Diener vom Reiseblog „Faszinatio­n Südostasie­n“. Er nennt Bangkok als Beispiel. Dort gebe es eines der größten Buslinienn­etze der Welt. Touristen nutzen es allerdings kaum. Den meisten Reisenden sei es schlicht nicht bekannt. Auch die zeitsparen­den Kanalboote werden nur selten zur Erkundung der Stadt genutzt. Der öffentlich­e Nahver- kehr bietet einen weiteren Vorteil: Meist gibt es Mehrfahrte­noder Tages- und Wochentick­ets. Das spart auf Dauer noch mehr Geld. Essen und Trinken Was die Reisekasse vor Ort am stärksten belastet, sind wohl Essen und Trinken. Gerade bei diesem Posten lässt sich richtig sparen. „Regel Nummer eins lautet dabei: Iss nicht im Hotel“, sagt Diener. Das Restaurant außer Haus ist in vielenFäll­en günstiger. An vielen Orten zahlt der Tourist nicht nur die Speisen, sondern auch für eine schöne Lage des Lokals. Einfaches Beispiel: Direkt an der Strandprom­enade ist es oft deutlich teurer als in Nebenstraß­en, wo das Essen mindestens genauso gut ist. Vorsicht auch bei reinen Touristen-Lokalen: Gerade in Asien zahlt man dort schnell mal das Doppelte. Diener rät, auf die Kundschaft zu achten. „Dort, wo Einheimisc­he essen, ist es meistens günstiger, und es schmeckt oft auch noch deutlich besser.“ Alternativ­en zu Hotspots Nicht selten wird die Skybar eines bekannten Fünf-SterneHote­ls im Reiseführe­r als „Place to be“beschriebe­n. Doch meist sind solche Hotspots entspreche­nd überlaufen – und teuer. Dabei ist eine vergleichb­are Aussicht oft gratis zu haben, weiß Sarah Althaus, Reiseblogg­erin bei „Rapunzel will raus“aus der Schweiz. Hier hilft es, sich vorher im Internet zu informiere­n. Beispiel Skybar: Oft gibt es weitere Wolkenkrat­zer, die man kostenlos besuchen kann. „So spart man schnell mal 20 bis 30 Euro“, sagt Althaus. Kombi-Tickets Für den Besuch von Sehenswürd­igkeiten wird von Touristen oft das Doppelte dessen verlangt, was Einheimisc­he zahlen müssen. Das kann man fair finden oder nicht. Sparpotenz­ial bieten Kombi-Tickets und City-Pässe: Mit ihnen hat der Urlauber am Ende der Reise meist weniger gezahlt, als er es für die Summe aller Einzeltick­ets getan hätte. Und die Ti- ckets dienen oft sogar als Fahrkarte für den Nahverkehr. Außerdem lohnt ein Blick auf die Webseiten der touristisc­hen Attraktion­en. „Häufig sind online gebuchte Karten etwas günstiger als an der Tageskasse“, sagt Diener. Manche Sehenswürd­igkeiten sind an bestimmten Wochentage­n günstiger oder sogar kostenlos zugänglich. Bei Ausflügen und Touren gilt außerdem: Wer auf eigene Faust unterwegs ist, kann meist einiges sparen. Handeln Bei Mitbringse­ln und Souvenirs lässt sich ordentlich Geld sparen – sofern man bereit ist, zu handeln. Das sollte man tun: „In vielen Ländern gehört das einfach dazu, ansonsten werden völlig überteuert­e Preise gezahlt“, sagt Bloggerin Althaus. Vielen ist das Feilschen um den Preis unangenehm, dabei wird es vom Händler sogar geschätzt. Handeln sei reine Gewöhnungs­sache, sagt Althaus. Irgendwann macht es dann sogar Spaß – und schont den Geldbeutel.

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FOTO: PHILIPP LAAGE Handeln lohnt sich: Wer im Ausland auf Märkten nach Souvenirs sucht, kann richtig viel Geld sparen.

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