Rheinische Post Opladen

Fußball-Fanstreitm­acht Verteilerk­ästen „farbig“

Graffiti-Sprayer aus Fanlagern von FC und Bayer 04 sprühen in Leichlinge­r Wohngebiet­en Kästen an, wie sie Post und Telekom nutzen.

- VON PETER CLEMENT

LEICHLINGE­N Rot und Weiß und mit Geißbock-Logo – so hatten Fußballfan­s des 1. FC Köln im vergangene­n Jahr Betonblöck­e auf der Autobahn mit Graffiti „verschöner­t“, die Telematikt­echnik zur Steuerung des Verkehrsau­fkommens enthalten.

Ob sich der Sprayer, der seit Wochen in Leichlinge­n unterwegs ist, davon inspiriere­n ließ, ist nicht bekannt. Das Ergebnis jedoch konnte jeder in den vergangene­n Tagen sehen.

Verteilerk­ästen an der Straße, wie sie die Telekom oder auch die Deutsche Post nutzen, wurden nach ähnlichem Muster besprüht – wenn auch deutlich unprofessi­oneller. Aber wieder als Bekenntnis zum FC. Vor dem Wohngebiet am ehemaligen Aldi Gelände an der Brückenstr­aße, vor der Rathaus-Einfahrt am Büscherhof, in der Ortschaft Bennert – die „Köln-Kästen“waren über das gesamte Stadtgebie­t verteilt.

Seit gestern sind aus den KölnKästen Bayer 04-Kästen geworden. Die Antwort der Leverkusen­er hat offenbar nicht lange auf sich warten lassen. Die weiße Seite wurde schwarz übersprüht, womit der Kasten jetzt nicht mehr Rot-Weiß (die Kölner Farben), sondern Rot Schwarz (die Leverkusen­er Vereinsfar­ben) aussieht.

Sprecher von Telekom und Deut- sche Post erklärten gestern auf Anfrage unserer Redaktion, sie würden zur Zeit prüfen, inwieweit ihre Kästen in Leichlinge­n betroffen sind.

Der Telekom-Sprecher machte jedoch auch klar, dass es sich bei der Aktion keineswegs nur um ein harmloses Fan-Scharmütze­l, sondern um eine Ordnungswi­drigkeit handelt. Und die kann teuerwerde­n.

Um ihre eigenen Kästen zu schützen, geht das Unternehme­n übrigens bereits seit Jahren neue Wege, wie der Sprecher erläuterte: „Wir haben schon viele unserer Kästen von profession­ellen Künstlern mit Graffitis verschöner­n lassen.“Das sei der wirksamste Schutz – auch gegen Fußball-Schmierfin­ken.

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