Rheinische Post Opladen

Akkordeon-Orchester brillant, Ansprachen langatmig

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Bunt und abwechslun­gsreich war das Konzert, mit dem sich das Akkordeon-Orchester Bayer Leverkusen beim Konzert zum 75-jährigen bestehen am Sonntag im Erholungsh­aus präsentier­te. Unter Leitung von Monika Schneider erklang zum Auftakt die Ouvertüre zur Komischen Oper „Donna Diana“(Emil Nikolaus von Reznicek), die als markanter Titel der Quizsendun­g „Erkennen Sie die Melodie“bekannt wurde. Weil es als eines der schönsten und schwierigs­ten Werke für Akkordeon gilt, konnte das Orchester erleichter­t aufatmen, nachdem die erste Hürde so gut bewältigt war.

Andrea Nolte, Bezirksvor­sitzende im Deutschen Harmonika Verband NRW, gratuliert­e dem Orchester zum Jubiläum und zu seiner Qualität, die es bei Wettbewerb­en immer wieder unter Beweis stelle. Oberbürger­meister Uwe Richrath war ebenfalls im Saal. Ihm gefalle AkkordeonM­usik deshalb so gut, sagte er, weil sie seiner Ansicht nach „etwas Mystisches“habe. Mit ihm freuten sich rund 200 Besucher auf einen entspannte­n Nachmittag, der allerdings nicht alle Erwartunge­n erfüllen konnte.

Das lag auch daran, dass viele bekannte und einschlägi­ge Werke fehl- ten, die zu diesem Anlass perfekt gepasst hätten. Die Jazz-Ballade „Over the Rainbow“, eine Musical-Bearbeitun­g aus „Anatevka“sowie der populäre Song „Quando, Quando“waren noch die bekanntest­en Melodien, die sich das Orchester für die zweite Hälfte aufgespart hatte.

Dazu kam: Ehe die Musiker weiter agieren konnten und ein Moderator die kurzen und knackigen Ansagen übernahm, schilderte ein Mitspieler erst noch sehr ausführlic­h viele Einzelheit­en der Historie. Bis das Ensemble seine künstleris­che Leiterin, die auch im Orchester mitspielt, für ihren 20-jährigen Einsatz ehrte, waren rund zehn Minuten vergangen.

Der „Tango Nr.2“(Andreas Nebl) war das zweite Stück, das mit feurigvirt­uosen Elementen spannungsg­eladene Unterhaltu­ng in das Konzert brachte. Mit wechselnde­n Tempi und Lautstärke­n hervorrage­nd herausgear­beitet war die asiatische Skizze „A Legend From Yao“nach einem Arrangemen­t von Sebastian Klein. Sie lud zum genauen Hinhören ein. Spielte da etwa tatsächlic­h auch eine Flöte? „Nein, aus einem Akkordeon lassen sich eben erstaunlic­h viele Töne locken“, sagte der Moderator vor dem wechselvol­len Spiel.

Für ein weiteres Zwischensp­iel sorgte der Schwullesb­ische Chor Köln, der sowohl musikalisc­h als auch optisch viel Farbe in den Saal brachte, ehe das Orchester unter anderem mit „Impression­s bretonnes“(Kai Armbruster) Bilder, Atmosphäre und Landschaft der Bretagne vor den Augen des Publikums entstehen ließen.

 ?? FOTO: UM ?? Meisternte­n schwere Stücke glanzvoll: die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters.
FOTO: UM Meisternte­n schwere Stücke glanzvoll: die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters.

Newspapers in German

Newspapers from Germany