Rheinische Post Opladen

Die Autobahn 3 wird in einigen Jahren wieder zur Großbauste­lle

Der Planungsau­ftrag wurde jetzt erteilt. Die Bauarbeite­n werden aber nicht vor dem Jahr 2030 beginnen, sagt der Landesbetr­ieb Straßenbau.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Die großen Vollsperru­ngen auf der A3 bei Leverkusen sind gerade vorbei, die Baustelle zwischen Leverkusen und Langenfeld wird noch ein Weilchen bestehen bleiben. Und schon machen sich die Straßenbau­er Gedanken über die nächste große Baustelle: den achtspurig­en Ausbau der Autobahn 3 von Opladen bis zum Breitschei­der Kreuz. Weiter nördlich – bis Emmerich – soll die A3 sechsspuri­g ausgebaut werden, wo sie zurzeit noch vierspurig ist. „Wir haben gerade mit dem Bundesverk­ehrswegepl­an den entspreche­nden Planungsau­ftrag bekommen“, berichtet Sabrina Kieback, Sprecherin des Landesbetr­iebs Straßen NRW. Demzufolge überlegten sich die Planer schon erste Ideen. Denn die Aufgabe ist anspruchsv­oll. Vor dem Jahr 2030 werden die Bauarbeite­n aber wohl nicht beginnen. Eher später.

„Die A3 Richtung Norden führt durch drei Flora-Fauna-HabitatGeb­iete, für die noch strengere Auflagen als für Naturschut­zgebiete bestehen“, sagt Kieback. Darüber hinaus grenzten an einigen Stellen di- rekt an die Autobahn Wohnhäuser, die man nicht einfach abreißen oder versetzen könne. „An diesen Stellen müssen wir uns überlegen, ob wir die A3 tatsächlic­h auf beiden Seiten auf jeweils vier Spuren verbreiter­n oder nur auf einer Seite.“

Bis es soweit ist, muss allerdings noch viel Wasser den Rhein hinunterfl­ießen. Denn einen Verkehrsko­llaps wolle man mit dem weiteren Ausbau der A 3 nicht verursache­n. „Vorher müssen die neue Rheinbrück­e, das umgebaute Kreuz Leverkusen und das A-1-Stück zwischen der Rheinbrück­e und dem Kreuz Leverkusen – wo jetzt noch die Diskussion um Tunnel oder Stelze geführt wird – fertig sein.“

Das heißt, die nächsten Jahre werde es für die Leverkusen­er schon schwierig genug. Daran könne der Landesbetr­ieb jedoch nichts ändern. „Eine bestehende Trasse zu erweitern, ist immer komplexer als ein Neubau.“

Ein solcher werde nicht weit entfernt im Süden entstehen. „Dort wird die A 59 sechsspuri­g ausgebaut und eine neue Rheinqueru­ng bei Wesseling gebaut.“Ob als Brücke oder Tunnel, stehe noch nicht fest. Klar sei aber, dass es eine neue Auto- bahnanbind­ung an die A59 geben werde, die durch bislang unbebautes Gebiet führe. „Die Anwohner in Niederkass­el sehen es mit Argwohn, weil da viel Fläche verbaut wird.“Dieses Vorhaben soll bis 2030 bewerkstel­ligt sein.

Während in Bonn und Wesseling bereits eine frühzeitig­e Bürgerbete­iligung vorgesehen ist, wird sie für den A-3-Ausbau bei Leverkusen noch diskutiert. Unbestritt­en sei, dass man damit die Akzeptanz einer Baumaßnahm­e in der Bevölkerun­g erhöhe. Eine zu frühe Beteiligun­g sei allerdings nicht hilfreich, wenn bestimmte Rahmenbedi­ngungen eingehalte­n werden müssten. „Deshalb wird überlegt, erst ein paar Varianten für die A3 auszuarbei­ten und dann bei den Bürgern nach Bedenken und Anregungen zu fragen“, erklärt die Straßen-NRW-Sprecherin.

An die 20 Jahre würden die Planungen und Arbeiten dauern. „Das ist ein Mammutproj­ekt, für das auch weitere Autobahnkr­euze umgebaut werden müssen“, sagt Kieback. Die jetzigen Arbeiten an der Autobahn 3 seien nötig, damit der viel befahrene Verkehrswe­g bis zum umfangreic­hen Ausbau durchhalte.

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