Kirmes wegen Unwetters unterbrochen
Die Besucher mussten am Nachmittag das Gelände verlassen. Zwei Stunden später kam die Entwarnung.
Die Rheinkirmes ist wegen eines Gewitters gestern Nachmittag für zwei Stunden unterbrochen worden. Gegen 15.30 Uhr standen die Geräte still, alle Besucher mussten den Festplatz verlassen. Später regnete es immer noch, das Unwetter war aber vorbeigezogen. Die Verantwortlichen gaben Entwarnung. Das freute die Schausteller: Die Stunden ab dem Spätnachmittag gelten als umsatzstärkste Zeit.
Die Entscheidung hatte die sogenannte Koordinierungsgruppe getroffen. In dieser Runde kommen der Veranstalter – die St. Sebastianus Schützen –, Schausteller sowie Polizei und Feuerwehr zusammen. Bereits am Morgen hatte der Deutsche Wetterdienst vor möglichen Gewittern gewarnt. Die Verantwortlichen ließen sich von den Meteorologen laufend informieren. Als klar wurde, dass eine starke Gewitterzelle kommen würde, fiel die Entscheidung. Mit Durchsagen wurden die Besucher aufgefordert, den Platz zu verlassen. Die Stimmung war entspannt. Allerdings war die Gefahr zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erkennen. Viele Besucher von Bierzelten versuchten vergeblich, die Sicherheitskräfte davon zu überzeugen, dass sie bleiben können. Zudem wollten neue Besucher auf den Platz, teilweise mit Regencapes. Die Schausteller sicherten ihre Geschäfte vor dem Sturm. Viele Gäste stellten sich unter der Oberkasseler Brücke unter – in der Hoffnung auf schnelle Wiedereröffnung.
Für Verwirrung sorgte die Rheinbahn: Zunächst hielten die Züge nicht mehr an der Luegallee, also der zentralen Kirmes-Haltestelle – obwohl die Besucher abreisen sollten. Dies war Teil des Notplans, den die Koordinierungsgruppe veranlasst hatte. Man wollte verhindern, dass weitere Gäste anreisten. Nach 20 Minuten wurde umgeplant: Die Züge nahmen nun wieder Fahrgäste auf, allerdings sollten Passagiere nicht aussteigen.
Die Kirmes hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Unwettern zu kämpfen. Vor zwei Jahren wurde der zweite Samstag abgesagt. „Das war weitaus schlimmer“, sagt Schaustellersprecher Oliver Wilmering. „Das Glück war heute, dass die Kirmes gerade erst geöffnet hatte und noch nicht so viele Leute auf dem Platz waren.“Die Frage, ob eine Absage angebracht wäre, sorgt immer wieder für Debatten: Viele Schausteller haben den Eindruck, dass die Meteorologen schneller eine Warnung versenden als früher, auch im vergangenen Jahr hatte ein Kirmestag auf der Kippe gestanden.
Für die nächsten Tage sieht die Prognose nicht durchgehend so aus wie erhofft: So soll es den Angaben des Wetterdiensts zufolge immer wieder regnen, auch Gewitter können bis Samstag nicht ausgeschlossen werden.