Rheinische Post Opladen

Konrad der Große – Adenauer in Köln

- VON LUDMILLA HAUSER

Zum 100. Jahrestag der Amtseinset­zung Konrad Adenauers als Kölner Oberbürger­meister am 18. Oktober 1917 widmet das Kölnische Stadtmuseu­m diesem besonderen Stadtvater eine außergewöh­nliche Schau.

KÖLN Wer ein bisschen Zeit mitbringt, der wird auf dem Waldfriedh­of in Rhöndorf (Bad Honnef) fündig: Da befindet sich ziemlich weit oben am Hang unter den Bäumen das Grab von Konrad Adenauer. Recht bescheiden, ohne besonders großes Brimborium. Zu besonderen Anlässen finden sich dort Kränze, etwa von Bundeskanz­lerin Angela Merkel, zum Gedenken an den großen Staatsmann, den ersten Bundeskanz­ler der Bundesrepu­blik Deutschlan­d.

Als Adenauer das Amt 1949 antrat, hatte er in der Politik schon Karriere gemacht: 32 Jahre zuvor hatte er am 18. Oktober 1917 das Amt des Kölner Oberbürger­meisters übernommen – da herrschte in Berlin noch der Kaiser. Ein Jahr später war der Kaiser entmachtet, der Erste Weltkrieg verloren, britische Besatzungs­truppen zogen in Köln ein.

„Wie in vielen anderen Städten ergriff in Köln ein Arbeiter- und Soldatenra­t die Macht. Rheinisch-pragmatisc­h wählte man den amtierende­n Oberbürger­meister an dessen Spitze. Zusammen mit dem SPDVorsitz­enden Wilhelm Sollmann lenkte Adenauer den Umsturz in friedliche Bahnen“, schreibt das Kölnische Stadtmuseu­m über diese Zeit, in der sich Adenauer in sein neues Amt einfinden, sich mit der demokratis­chen Reichsverf­assung, dem Frauenwahl­recht und der Entmilitar­isierung des Rheinlande­s auseinande­rsetzen musste.

„Vieles, was in den Adenauerja­hren auf den Weg gebracht wurde, prägt Köln bis heute. Universitä­t, Messe, Müngersdor­fer Stadion, Ford, WDR, Mülheimer Brücke und Autobahn geben der Stadt ihr Gesicht“, heißt es vom Museum weiter. Das widmet dem gebürtigen Kölner, der sich später in Rhöndorf im Siebengebi­rge zu Hause fühlte, eine Schau mit teilweise noch nie gezeigte Objekten, Fotografie­n, Plakaten, Kunstwerke und Filmaussch­nitten. Und gibt dadurch nicht nur Einblick in das Leben und Arbeiten Adenauers, sondern auch in die damalige Zeit, den Alltag, die Architektu­r, die Wirtschaft, die Kunst und Kultur.

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FOTO: DPA / KINDLER & SCHIERMEYE­R

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