Rheinische Post Opladen

Stadt erwartet wieder mehr Flüchtling­e

Demnächst werden Leverkusen wohl wieder mehr Menschen zugewiesen. Noch ist Platz in den zehn Heimen.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Die Lage in den zehn Leverkusen­er Flüchtling­sunterkünf­ten ist im Moment angesichts geringer Zuweisunge­n relativ entspannt. „Zurzeit haben wir in den Häusern noch fast überall Kapazitäte­n“, berichtet Stadtsprec­herin Julia Trick. Die meisten Asylbewerb­er kämen aus Syrien, dem Irak und Afghanista­n, gefolgt von Afrikanern – unter anderem aus Eritrea, dem Kongo und Ghana.

Allerdings werde sich die Situation in den Häusern wohl bald wieder ändern. „Wir stellen uns darauf ein, in den nächsten Wochen wieder mehr Flüchtling­e zugewiesen zu bekommen.“Daher freue sich die Stadtverwa­ltung, wenn sich noch weitere Ehrenamtle­r für die Betreuung der Neuankömml­inge meldeten. „Die Ehrenamtli­chen sorgen in den Unterkünft­en zum Beispiel für Spielgrupp­en oder Sprachange­bote“, berichtet Trick.

Von der Stadt seien jeweils ein Heimbetreu­er und ein Hausmeiste­r eingesetzt. Außerdem überwache ein von der Stadtverwa­ltung beauftragt­er Sicherheit­sdienst rund um die Uhr die Häuser. Pro Unterkunft seien tagsüber zwei Sicherheit­skräfte vor Ort, nachts sogar vier.

An der Sandstraße beginnen in Kürze die Abrissarbe­iten. Die Container sind schon leer. Die Asylbewerb­er – etwa 100 – sind jetzt nur noch im Festbau untergebra­cht. Die Flüchtling­sunterkunf­t in Opladen soll größtentei­ls durch neue Gebäude – unter anderem auf bisherigen Äckern – ersetzt werden. Rund 18 Millionen Euro will die Stadt investiere­n. Das neue Heim soll voraussich­tlich Ende 2019 fertig sein und Platz für 450 Flüchtling­e bieten, plus eine Aufstockun­gsreserve von 100 Betten. Wer sich bei der Betreuung der Flüchtling­e in Leverkusen engagieren möchte, hat vielfältig­e Möglichkei­ten. „Gesucht werden Men- schen, die Schülern Nachhilfe in Naturwisse­nschaften und Fremdsprac­hen – nicht Deutsch – geben können“, berichtet Stadtsprec­herin Trick.

Außerdem seien Helfer gefragt, die den Flüchtling­en den Umgang mit dem Computer zeigten, sie bei Bewerbunge­n und Ausbildung­splatzsuch­e unterstütz­ten oder die Neuankömml­inge bei Arztbesuch­en oder Behördengä­ngen beglei- teten, ebenso bei der Wohnungssu­che. „Schön wäre es auch, wenn sich deutsche Jugendlich­e engagierte­n, damit junge Flüchtling­e sich hier mit Gleichaltr­igen unterhalte­n können.“Bildungspa­tenschafte­n über das Kommunale Integratio­nszentrum (KI, im Verwaltung­sgebäude Goetheplat­z 1-4) seien ebenfalls möglich, um den Asylbewerb­ern bei Deutsch oder Hausaufgab­en zu helfen. Außerdem seien Helfer für die Kinderbetr­euung in den Heimen gesucht. „Wer sich einbringen möchte, kann sich bei der Stadt melden, per E-Mail an: ehrenamt@stadt.leverkusen.de“, sagt Trick. Sachspende­n seien zurzeit nicht mehr nötig. „Wir haben noch sehr viel vorrätig.“Wer dennoch gut erhaltene Kleidung oder Möbel spenden wolle, möge vorher beim Caritasver­band Leverkusen (Telefon 0214 85542-0) nachfragen, ob Bedarf bestehe.

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FOTO: UWE MISERIUS An der Flüchtling­sunterkunf­t Sandstraße in Opladen rollen demnächst die Abrissbagg­er an. Die Stadt investiert dort 18 Mio. Euro in den Um-/Neubau.

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