Rheinische Post Opladen

Werkself stürmt die Schmittenh­öhe

Die Spieler von Bayer 04 haben die Fußballsch­uhe im Schrank gelassen und sind auf eine Bergwander­ung gegangen. Zur Freude des Teams konnte auch der angeschlag­ene Stefan Kießling den Weg mitgehen.

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AUS DEM TRAININGSL­AGER IN ZELL AM SEE BERICHTET SEBASTIAN BERGMANN leichtert gewesen sein, dass er die Wanderung mitmachen konnte. Der Stürmer und Publikumsl­iebling, der in seine letzte Saison für Bayer 04 geht, war von Salih Dursun zehn Minuten vor dem Schlusspfi­ff unsanft von den Beinen geholt worden. Er blieb minutenlan­g auf dem Rasen des Stadions in Zell am See liegen. Dr. Karl-Heinrich Dittmar, Leiter der medizinisc­hen Abteilung von Bayer 04, gab aber schnell Entwarnung und teilte dem besorgten Coach mit, dass der Routinier lediglich einen schmerzhaf­ten Schlag auf den Oberschenk­el erhalten habe.

Zuvor gehörte Kießling zu den Aktivposte­n einer gegenüber den letzten Auftritten stark verbessert­en Werkself. Das sah auch Herrlich so. „Es war das bisher beste Testspiel“, sagte der 45-Jährige. „Wenn wir den Sack beispielsw­eise mit dem Elfmeter zumachen, gewinnen wir.“Tatsächlic­h war Bayer 04 vor allem im ersten Durchgang, in der Herrlich große Teil des vermeintli­chen Stammperso­nals aufs Feld schickte, die klar bessere Mannschaft. Auffälligs­te Spieler waren Leon Bailey, der seine Gegenspiel­er auf der linken Außenbahn ein ums andere Mal alt aussehen ließ, und Kevin Volland. Letzterer erzielte nach Flanke des Jamaikaner­s zwar das 1:0 für die Leverkusen­er, scheiterte aber wie schon im ersten Test gegen den VfB Speldorf auch gegen die Türken vom Elfmeterpu­nkt.

Zur Pause wechselte Herrlich bis auf Aleksandar Dragovic komplett durch. Das hatte Folgen für das Spiel. Einige der eingesetzt­en U19-Youngster offenbarte­n Schwächen im Stellungss­piel. Ein Umstand, der von Herrlich wohl einkalkuli­ert war. Dass Antalyaspo­r noch zum Ausgleich kam, nahm der Trainer in Kauf. „Ich unterschei­de zwischen Ergebnis und Leistung – und die Leistung war richtig gut“, sagte Herrlich.

Ehe es für seine Gipfelstür­mer mit dem Flieger zurück nach Hause geht, steht noch ein Testspiel in Österreich an. In Grödig nahe Salzburg testet die Werkself morgen (15.30 Uhr) gegen den italienisc­hen Top-Klub Lazio Rom.

Vielleicht stimmt dann neben der Leistung auch wieder das Ergebnis.

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