Kein Bullerbü im Navi, aber Bullerbyn auf einem Straßenschild – leicht zu übersehen
Nach deren Drehorten im Umkreis von Vimmerby zu suchen, ist eine unterhaltsame Schnitzeljagd. Kein Bullerbü im Navi, aber Bullerbyn auf einem Straßenschild – leicht zu übersehen und verwittert zwischen allerlei anderen Ortsnamen. Das versteckte Ensemble aus den drei nebeneinander liegenden Höfen mit blutroten Fassaden war ab 1986 Schauplatz für Außenaufnahmen der Bullerbü-Filme und ist heute Kulisse für Gruppenfotos. Das Betreten von Nordhof, Mittelhof und Südhof ist verboten – Privatbesitz. Sonst würden die Lindgren-Fans hier wohl nicht nur die Vorgärten belagern. So toben die Kinder gegenüber im Schober durchs Heu, streicheln Hasen und drehen eine Runde auf „Snicka“, dem Pony. Bei Pudding-Teilchen und Zitronenlimo in Karina Svenssons Scheunencafé verabreichen manche Eltern dann den (meist aus Reiseführern angelesenen) Bildungsteil: „Vorbild für den schnell rennenden, meist lauten Lasse ist Gunnar, Astrid Lindgrens großer Bruder. Und ihre Oma sorgte hier in Bullerbü stets dafür, dass große Kinder die Kirschen ganz unten am Baum für die kleinen zum Pflücken hängen lassen – so wie später der Bullerbü-Opa im Buch.“
Småland heißt diese Gegend, in der die meisten Lindgren-Klassiker spielen. Sie versetzt Urlauber vom ersten Tag an in den schwedischen Gelassenheits-Modus. Tempomatgedrosselt rollt der Wagen über die Landstraße 40, vorbei an Wäldern aus BohnenstangenFichten – unten kahl, oben mit ein paar Zweigen Marke Grünkohlstrunk dran. Dazwischen sattgrüne Wiesen mit Farnen, gelbem Löwenzahn und lila Lupinen, bemoosten Felsen und Blaubeer-Büschen. Da hält man gerne mal an, pflückt, genießt und gondelt dann allmählich weiter.