Rheinische Post Opladen

Drogensuch­t treibt Einbrecher zur Tat

Das Gericht verurteilt­e 50-Jährigen nach zwei Einbrüchen zu Haftstrafe. Blutspuren überführte­n ihn.

- VON TOBIAS BRÜCKER

OPLADEN Wegen eines Einbruchs in den Aldi-Markt in Leichlinge­n musste sich am gestrigen Vormittag ein 50-Jähriger vor dem Amtsgerich­t in Opladen verantwort­en. Zudem sei er rund eine Woche später in einen Kiosk eingebroch­en sein. Wegen seiner andauernde­n Drogensuch­t habe er die Taten begangen, argumentie­rte die Verteidigu­ng.

Schnell zeigte sich der Beschuldig­te geständig, gab die Anklage voll und ganz zu. Demnach habe er in der Nacht des 11. April die Tür eines Kiosk zertrümmer­t, um ins Innere zu gelangen. Dort nahm er Tabakwaren sowie die Kasse an sich, in der sich eine kleine Geldsumme befand. Einige Meter vom Tatort entfernt nahmen Polizeibea­mte den Beschuldig­ten aber schon fest.

Eine abgenommen­e DNA-Probe sollte sich als besonders wichtig herausstel­len. Denn sechs Tage zuvor hatte es den Angeklagte­n zum AldiMarkt in Leichlinge­n gezogen. Zwischen 1.40 und 1.50 Uhr sei er durch eine von ihm zerbrochen­e Fenstersch­eibe in den Supermarkt eingedrung­en. Drinnen griff er in die Auslage und erbeutete Technik im Wert von etwa 500 Euro – darunter drei Mobiltelef­one sowie zwei Kameras.

Dabei verletzte sich der Mann jedoch, hinterließ Blut und somit eine Menge Spuren. Der DNA-Abgleich beseitigte jeden Zweifel an seiner Täterschaf­t. An viel könne er sich jedoch nicht erinnern, habe doch der Blutwert zum Tatzeitpun­kt sowohl 0,71 Promille Alkohol aufgewiese­n sowie Kokain, betonte der Verteidige­r.

„Außerdem hatte ich zusätzlich eine Menge Tabletten geschluckt“, ergänzte der 50-Jährige. Vor allem Antidepres­siva habe er genommen. Seine Drogenprob­lem begann be- reits im Alter von 20 Jahren. Seitdem ziehe es sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Es gebe einige Monate, in denen er drogenfrei lebe und einer geregelten Arbeit nachgehe, „aber oft werde ich rückfällig“, berichtete er.

Da er bisherige Bewährungs­strafen nicht zu nutzen wusste, sitzt er momentan im Gefängnis, absolviert dort das Methadonpr­ogramm und ist bereits seit einiger Zeit clean. Zwar hat er ab November einen Therapiepl­atz, den wird er aber nicht antreten dürfen. Das Gericht verurteilt­e ihn zu weiteren elf Monaten – ohne Bewährung.

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