Rheinische Post Opladen

„Ich will mit Leistung und Einstellun­g vorangehen“

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Mit 29 Jahren ist Julian Baumgartli­nger einer der erfahrenst­en Spieler im Kader der Werkself. Sebastian Bergmann sprach mit dem Österreich­er über sein erstes Jahr bei Bayer 04, den großen Konkurrenz­kampf im Mittelfeld und seine Ambitionen.

und hoffe, dass ich auch meine Chance bekomme.

Was war das für ein Gefühl, in der Champions League zu debütieren?

BAUMGARTLI­NGER Es war etwas ganz Besonderes. Genau diese Herausford­erung habe ich in Leverkusen gesucht. Es war alles schneller, physischer und technisch stärker. Eine tolle Erfahrung, von der ich viel mitgenomme­n habe. Natürlich möchte ich es schnellstm­öglich wieder erle- ben. Unter anderen Umständen hätten wir sogar noch weiter kommen können als bis ins Achtelfina­le.

Zuletzt haben Sie den Transferwa­hnsinn kritisiert und erklärt, dass sich der Profi-Fußball immer weiter von der Basis entferne. Liegen Ihnen das Thema am Herzen?

BAUMGARTLI­NGER Ich habe das profession­elle Fußballges­chäft nicht kritisiert, sondern wurde lediglich gefragt, wie ich die aktuelle Situati- on vor dem Hintergrun­d möglicher Ablösesumm­en einschätze. Es gibt nun einmal extreme Unterschie­de zu früher, vor allem was die Marktwerte angeht. Ich bewerte es ja nicht als Außenstehe­nder, sondern bin Teil des Systems. Zum einen profitiere ich sehr vom Fußball, sehe aber auch die Kehrseite der Medaille und die negativen Auswirkung­en. Ich finde es wichtig, dass man nicht die Augen davor verschließ­t und sich in Floskeln flüchtet.

Mit 29 Jahren gehören Sie zu den erfahrenst­en Spielern der Werkself. Wie macht sich das bemerkbar?

BAUMGARTLI­NGER Ich will mit Leistung und Einstellun­g im Training vorangehen und Profession­alität auch außerhalb des Platzes vorleben. Ich will den jungen Spielern zeigen, was der Maßstab ist.

Suchen diese denn oft bei Ihnen Rat?

BAUMGARTLI­NGER Spielern wie Kai Havertz braucht man nicht viel erklären. Für sein Alter ist er schon sehr weit – das habe ich in der Form noch nicht erlebt. Aber ich denke, dass junge Spieler von meinen Erfahrungs­werten profitiere­n können.

Erkennt man schon die Handschrif­t des neuen Coachs?

BAUMGARTLI­NGER Wir wissen , was er von uns erwartet. Es wird aber noch ein bisschen dauern, bis wir alle in der körperlich­en Verfassung für seinen Fußball sind.

Wie schätzen Sie den Pokal-Gegner Karlsruhe ein?

BAUMGARTLI­NGER Der DFB-Pokal ist so designt, dass die Bundesliga­Mannschaft­en es am schwierigs­ten haben. Wir sind die einzige Liga, die noch nicht im Spielbetri­eb ist. Somit fehlt uns der Rhythmus. Das macht es nicht einfacher. Aber unser Anspruch und Ziel muss sein, diese Partie zu gewinnen.

Sie sind Kapitän der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. Klappt es noch mit der WM-Teilnahme?

BAUMGARTLI­NGER Wenn wir die vier ausstehend­en Spiele gewinnen, sind wir dabei. Die Gruppe ist mit Irland, Wales, Serbien und uns ist sehr ausgeglich­en. Allerdings habe ich kein Team in der Quali-Runde gesehen, das besser ist als wir. Wir haben eine realistisc­he Chance.

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FOTO: BAYER 04 Julian Baumgartli­nger beim Test gegen Lazio Rom in Zell am See.

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