Rheinische Post Opladen

Sparda-Bank macht EVL Konkurrenz

Das Genossensc­haftsunter­nehmen drängt jetzt auch auf den Strom-Markt.

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Bisher war die SpardaBank West in Leverkusen vor allem für ihre kostenlose­n Girokonten und ihre Geldanlage-Tipps bekannt. Doch nun scheint das Unternehme­n auf einen Markt vordringen zu wollen, den man auf den ersten Blick so gar nicht mit einer Bank in Verbindung bringt: Strom!

„Sie haben keine Lust mehr auf hohe Energiekos­ten? Dann wechseln Sie jetzt zu SpardaEner­gie! In Kooperatio­n mit den_Stadtwerke­n Krefeld versorgen wir Sie günstig und bedarfsger­echt“, heißt es im neuen Kunden-Magazin der Bank.

Die Sprache ist offensiv: „Als Genossensc­haft bieten wir unseren Kunden und Mitglieder­n besonders faire Konditione­n. Das kennen Sie bereits von unseren Finanzlösu­ngen, die genau auf Ihr Leben zugeschnit­ten sind“, wirbt das Unternehme­n. Ab sofort gebe es nun auch im Bereich Energie „faire Produkte Ihrer Sparda-Bank West“.

Auf eine Anfrage unserer Redaktion, warum sich die Sparda in direkte Konkurrenz zum örtlichen Stadtwerke-Anbieter EVL begebe, hieß es gestern Abend: „Gern antworten wir Ihnen. Bitte haben Sie dafür Verständni­s, dass wir unsere Antwort intern abstimmen müssen.“Man werde sich heute melden.

Nicht nur auskunftsf­reudig, sondern auch schnell zeigte sich gestern die EVL in ihrer Antwort: „In Leverkusen werden mehr als 400 verschiede­ne Stromtarif­e und rund 300 Gastarife angeboten“, berichtete Pressespre­cher Stefan Kreide- wolf. Mehr noch: „Anfang 2017 gab es rund 1.150 Stromanbie­ter mit rund 15.000 Tarifen. Im Durchschni­tt kann ein privater Haushaltsk­unde an seinem Wohnort aus 167 Stromverso­rgern auswählen.“

Insofern schrecke ihn auch der neue Anbieter nicht, zumal eine Gegenübers­tellung der Angebote Vorteile für die EVL ergebe. So koste der Sparda-Strom bei 3500 kWh Verbrauch im Jahr beispielsw­eise 951,98 Euro, bei der EVL dagegen 925,08 Euro.

Gänzlich chancenlos sei die Konkurrenz auch jenseits der Sparda, wenn es um Service gehe, versichert Kreidewolf: „Bei uns kann man die Mitarbeite­r im EVL-Point aufsuchen – wir schalten nicht irgendein Callcenter in Indien, wie es andere Anbieter gerne mal tun.“

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