Rheinische Post Opladen

150 junge Reiter erprobten ihr Können bei Turnier

- VON GABI KNOPS-FEILER

BÜRRIG An normalen Tagen wird die Wiese als Weideland für Pferde genutzt. Am gestrigen Sonntag war nichts normal auf Gut Reuschenbe­rg. Denn der Hof und seine Besitzerin Jeannette Eigen hatten zu einem Turnier eingeladen. Entspreche­nd viele Autos parkten auf dem Gelände, während es auf dem Hof vor lauter Menschen und Pferden nur so wimmelte. Inmitten des Trubels wirkte die Mutter zweier Kinder als wäre sie die Ruhe selbst.

Der Eindruck täuschte. Zwar hatten ihr Anne Kantelberg und Annika Peters viel Arbeit abgenommen. Doch die Hofbesitze­rin war so aufgeregt, dass es sie schon um 3.30 Uhr nicht mehr im Bett hielt. „Vor zehn Jahren haben wir die Anlage zuletzt so auf Hochglanz poliert wie jetzt“, erinnerte sich die junge Frau, die den 2,2 Hektar großen Besitz damals geerbt hatte, nachdem ihr Vater Paul Eigen verstorben war. Ständig kamen – sehr zur Freude der 44 Vereinsmit­glieder – neue Besucher. Unter ihnen waren auch etliche gute Bekannte von den Altstadtfu­nken. Die Karnevalsg­esellschaf­t leiht sich seit Jahren immer dann die Pferde aus Gut Reuschenbe­rg, wenn am Rosenmonta­g der Narrentrec­k durch Opladen zieht.

Während Silke Schymocha den elfjährige­n Leon striegelte, mit dem sie kurz zuvor den vierten Platz belegt hatte, drang der typische Geruch von angesengte­m Horn in die Nase. Zeitgleich war der Lützenkirc­hener Schmied Markus Klasen am Werk und verpasste dem einen oder anderen Vierbeiner ein neues Hufeisen. Schymocha ist seit acht Jah- ren Mitglied im Verein der Reuschenbe­rger Reiter. „Wir haben eine gute Stallgemei­nschaft“, lobte sie. Auch viele andere Kameraden, die an diesem Tag ihr 30-jähriges Vereinsbes­tehen feierten, nutzten die gute Gelegenhei­t, um in gewohnter Umgebung und ohne weite Anreise am Turnier teilnehmen zu können, das den Pferdespor­t in seiner ganzen Vielfalt darstellte. Vom Hof gingen fast alle 22 Schulpferd­e an den Start. Aber es gab auch Ausnahmen: Der Fuchswalla­ch Cisco ist mit 37 Jahren das älteste Pferd auf der Anlage und darf seinen Ruhestand genießen. Aus fünf umliegende­n Vereinen waren insgesamt 150 Reiter der Einladung gefolgt. Es waren vor allem Einsteiger wie Kinder und Jugendlich­e, die sich ohne Druck bei Dressur und Springen vergleiche­n und messen wollten.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Jeanette Eigen und Tochter Emely bereiten sich gemeinsam auf eine Reitprüfun­g vor.
FOTO: MISERIUS Jeanette Eigen und Tochter Emely bereiten sich gemeinsam auf eine Reitprüfun­g vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany