Rheinische Post Opladen

Mit der Minilok durch den Park

Die Dampfbahn im Stadtpark ist wieder unterwegs und sorgt für große Kinderauge­n.

- VON TOBIAS FALKE

WIESDORF Jonathan kann es gar nicht mehr abwarten. Er ist ganz vorne mit dabei, sitzt direkt vor dem Lokfahrer und freut sich auf die erste Fahrt des Tages. Der vierjährig­e ist ganz aufgeregt, und als es endlich losgeht, lächelt er vergnügt. Die Dampfbahn Leverkusen (DBL) ist gerade gestartet.

Sie ist in Leverkusen längst nicht mehr nur ein Geheimtipp. Laut dem Vorsitzend­en Hans-Joachim Kaps het der Verein bereits 30.000 Fahrgäste gezählt. „Das ist quasi die komplette Bayarena voll, die wir seit 2002 umherfahre­n“, erzählt er stolz. An gerade einmal sieben Tagen hat die Dampfbahn im Jahr geöffnet. In den vergangene­n 15 Jahren sind es also im Schnitt rund 285 Passagiere pro Fahrtag. „Heute sind es aber deutlich mehr“, erklärt Hans-Joachim Kaps. Während am ersten Fahrtag gerade einmal drei Fahrten gemacht wurden, kommen nun bis zu 1.000 Fahrgäste pro Tag – Groß und Klein haben hier sichtlich ihren Spaß. Am vergangene­n Wochenende waren gleich vier verschiede­ne Bahnen im Einsatz. Eine davon war die „81004“– eine originalge­treu nachgebaut­e Dampflok (Verhältnis 1:8) aus dem Jahre 1928 von Hanomag. Sie wird tatsächlic­h noch wie die alte Dampflok betrieben; also mit Kohle, Feuer und Wasser. Da würden laut Kaps auch gerne mal 2000 Arbeitsstu­nden investiert, damit diese auch funktionie­rt. Wenn sie dann anfängt zu pfeifen, wissen die Pänz, dass es gleich losgeht. Große Rauchschwa­den bilden sich und die fünfminüti­ge Fahrt im Stadtpark in Wiesdorf kann beginnen. Rund 360 Meter und neun Weichen umfasst die Anlage. 25 Mitglieder helfen ehrenamtli­ch mit. „Die brauchen wir auch, damit nichts passiert“, erklärt der Vorsitzend­e weiter. Schließlic­h wuseln hier ununterbro­chen die Kids herum. Er erinnert sich gerne noch an die anfänglich­e Zeit zurück. Einen ehemaligen Schulgarte­n hatte man sich ausgesucht und nach erfolgreic­hen Gesprächen mit der Stadt wurde 2002 mit dem Bau begonnen. Zunächst entstand ein Kreis, im Laufe der Jahre wurde die Strecke erweitert und eine Drehscheib­e mit sieben Ständergle­isen hinzugefüg­t.

Das Ziel des Vereins ist das Zeitalter der Dampftechn­ik zu erhalten und den Gästen näher zu bringen. Das gelingt authentisc­h. Aber auch elektrisch­e und Benzin-elektrisch­e Bahnen sind mit dabei. Fasziniere­nd, wie solch kleine Lokomotive­n bis zu 20 Personen transporti­eren kann. Das findet auch Jonathan, der gerade wieder in den Bahnhof einfährt. Er will gleich eine neue Runde fahren und setzt sich in die „D5“von Henschel (Elektromot­or) aus dem Jahr 1966. „Das macht Spaß!“, lautet sein schlichtes aber treffendes Fazit.

Wer die Dampfbahn Leverkusen noch nicht erlebt hat, kann bis Oktober mitfahren. Am ersten Sonntag des Monats hat sie von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Im Dezember (auch der erste Sonntag) gibt es dann noch eine Weihnachts­spezialfah­rt mit dem Weihnachts­mann, der Kinder beschenkt. Weitere Infos: www.dampfbahn-leverkusen.com

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