Rheinische Post Opladen

Mit 16 Jahren ins US-Abenteuer

Der Gymnasiast Finn Stosch startet in Kürze zu einem Auslandsja­hr ins Land der unbegrenzt­en Möglichkei­ten.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N In wenigen Wochen wird der 16-jährige Finn Stosch im Flieger sitzen auf dem Weg ins Abenteuer: Der Leichlinge­r Gymnasiast hat sich für ein Auslandsja­hr im Land der unbegrenzt­en Möglichkei­ten entschiede­n. Was ihn dort erwarten wird, weiß er nicht, aber er freut sich.

Der USA-Flug wird kein oberflächl­icher Besuch, kein Urlaub über einige Wochen. „Ich werde mich dort einleben müssen“, sagt Finn nachdenkli­ch, schaut dann aber entschloss­en: „Das wird sicher eine Herausford­erung, aber ich möchte Land und Leute kennenlern­en und mir eine Meinung bilden.“

Die Vereinigte­n Staaten von Amerika sind – Donald Trump zum Trotz – für viele Menschen seit Jahrzehnte­n ein Traumziel, auch dank der erfolgreic­hen Filmindust­rie. Hollywood, Venice Beach, Bel Air sind beliebte und bekannte Stadtteile von Los Angeles, die auch Finn gerne mal besuchen würde. „Meine Tante ist vor vielen Jahren nach L.A. ausgewande­rt. Von dem was sie so erzählte, habe ich Lust bekommen, alles mal selbst zu erleben“, sagt er.

Jetzt wird der der 16-Jährige Ende August oder Anfang September, mit „Youth for Understand­ing“reisen, einem Netzwerk von über 50 gemeinnütz­igen Austauscho­rganisatio­nen weltweit.

An seine künftigen Gasteltern hatte Finn bei seiner Bewerbung keine großen Erwartunge­n. Über einen Gastbruder oder eine Gastschwes­ter würde sich der 16-Jährige allerdings freuen. Auch in seiner Familie ist er mit zwei älteren Schwes- tern (19 und 21 Jahre alt) aufgewachs­en. Erst kürzlich sind sie ausgezogen. Die Jüngere der beiden absolviert zurzeit sogar selbst ein Freiwillig­es Soziales Jahr in Costa Rica: „Für meine Eltern ist es deswegen jetzt schon komisch, plötzlich ganz alleine zu sein, aber ausgeredet haben sie mir den Austausch nicht.“

Inzwischen hat Finn seine Gastfamili­e zugewiesen bekommen. Sie wohnt in Michigan, Montague und besteht aus einer Mutter, einem Sohn und drei Töchtern, die aber nicht mehr dort wohnen.“Montague, eine mit knapp 2500 Einwohnern, deutlich kleinere Stadt als Leichlinge­n, liegt in direkter Nähe zum Lake Michigan. Idyllisch.

Doch ob das Leben in den Staaten ähnlich sein wird, wie in all diesen High-School-Filmen oder Serien? „In der Organisati­on hat man uns gesagt, dass es tatsächlic­h so ähnlich ist.“Finn wird ein Jahr lang eine Highschool besuchen. „Ich freue mich vor allem auf die sportliche Ausrichtun­g der Schulen dort, was wir hier in Deutschlan­d gar nicht so kennen“, sagt der 16-Jährige. Tennis, Fußball und Parcour trainiert der Leichlinge­r regelmäßig. Auf der anderen Seite des Atlantik sind es eher Sportarten wie Football, Baseball und Basketball, die angesagt sind. „Ich will sie ausprobier­en.“

Um sich diesen Traum zu ermögliche­n hat Finn Geld gespart. Knapp 12.000 Euro kostet das Auslandsja­hr, ohne Taschengel­d. Finn hatte sich für ein Stipendium beworben und erhält hier auch noch 3500 Euro Unterstütz­ung. Bei YFU bekommen Gasteltern für die Unterkunft kein Geld.“Damit soll sichergest­ellt werden, dass die Jugendlich­en nicht aus finanziell­en Gründen aufgenomme­n werden.

Wenn Finn wieder in Deutschlan­d ist, wird er die elfte Klasse wiederhole­n müssen. „Das ist nicht so schlimm“, sagt er. Das Abenteuer USA sei es ihm wert, denn: „Diese Erfahrung wird mir bestimmt später fürs Berufslebe­n viel bringen.“

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Hat schon klare Vorstellun­gen: Finn Stosch zieht für ein Jahr in ein Dorf in direkter Nähe zum Lake Michigan – er wird US-Austausch-Schüler. foto: miserius

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