Rheinische Post Opladen

Asbest: LEG entschuldi­gt sich bei Mietern

Man habe versäumt, die Arbeiten anzukündig­en, teilt die LEG mit. Es habe aber keine Gefahr für die Bewohner bestanden.

- VON SUSANNE GENATH

OPLADEN Der Ärger der LEG-Mieter in Opladen, die von Asbestarbe­iten an ihren Balkonen überrascht worden waren, hat Wirkung gezeigt. In einem Brief teilt das Wohnungsun­ternehmen den Bewohner mit, man habe zwar im März umfangreic­he Arbeiten angekündig­t. „Leider haben wir es versäumt, darin auf die Asbestentf­ernung im Außenberei­ch hinzuweise­n. Dafür möchten wir uns gerne nachträgli­ch bei Ihnen in aller Form entschuldi­gen.“

Mieter hatten unserer Redaktion berichtet, dass plötzlich Arbeiter in Vollschutz auf ihren Balkonen gestanden hätten. Als sie nach dem Grund fragten, habe es geheißen: „Machen Sie sofort die Tür wieder zu.“Es sei draußen alles asbestvers­eucht. Die abmontiert­en Platten wurden anschließe­nd in einem frei zugänglich­en Container im Innenhof gelagert – in Schutzfoli­en, die zum Teil eingerisse­n waren.

Nach der Berichters­tattung in der Rheinische­n Post teilte die LEG den Mietern mit: „Zu keinem Zeitpunkt hat für Sie und Ihre Familien eine gesundheit­liche Gefahr bestanden.“Alle Demontagea­rbeiten und die Lagerung der asbestbela­steten Platten seien planmäßig und sachgerech­t erfolgt, dazu gehöre die Sicherung der Platten in Folien, sogenannte­n „Big Bags“. Auch die Lagerung in einem offenen Container sei erlaubt. Mieter beobach- teten jedoch, wie nach unserer Berichters­tattung die kaputten Folien erneuert wurden und der Container mit den Platten abtranspor­tiert wurde.

Zurzeit erfolgen laut LEG keine Asbestarbe­iten in der ehemaligen Eisenbahne­rsiedlung an der FriedrichL­ist-Straße. Weitere seien aber vorgesehen und bei der Bezirksreg­ierung Köln angemeldet. Im Brief an die Mieter heißt es: „Um die Sicherheit für Sie zukünftig noch einmal zu erhöhen, werden wir die in Big Bags verpackten Platten ab sofort in geschlosse­nen Containern lagern.“

Die Bezirksreg­ierung Köln hatte auf Anfrage unserer Redaktion erklärt, nur für die Einhaltung des Ar- beitsschut­zes zuständig zu sein. Die Informatio­n und der Schutz der Mieter seien Sache des Vermieters. Allerdings müssten bei Asbestarbe­iten Warnschild­er aufgestell­t werden. Dies habe man auch getan, heißt es seitens der Bauarbeite­r. Bewohner hatten berichtet, keine Schilder gesehen zu haben.

Auch die Stadt Leverkusen trägt nach eigenen Angaben keine Verantwort­ung für die Sicherheit der Mieter. „Die Bezirksreg­ierung ist zuständig für die Durchführu­ng der Arbeiten“, teilt Stadtsprec­herin Dr. Ariane Czerwon mit. Die Baustelle sei auch kontrollie­rt worden, es habe keine Verstöße gegeben. Der Schutz der Mieter falle ins Privatrech­t und obliege der Sorgfaltsp­flicht des Vermieters. „Sollte uns aber ein nicht ordnungsge­mäßer Umgang mit Asbest bekanntwer­den, würde der Fachbereic­h Um- welt informiert und dann Schritte zum Schutz der Mieter einleiten.“Video rp-online.de/leverkusen

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