Rheinische Post Opladen

Herrlich bangt um Havertz

Das Juwel der Werkself hat sich am Knie verletzt und droht für den Bundesliga-Auftakt in München auszufalle­n. Auch Sven Bender verpasste wegen muskulärer Probleme das Training. Zwilling Lars hingegen ist zurück auf dem Platz.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Frage, was denn nun mit den angeschlag­enen Spielern sei, konnte Heiko Herrlich nicht auf Anhieb beantworte­n. „Da nehme ich am besten meinen Zettel für“, sagte der Trainer von Bayer 04 und zog ein Blatt Papier aus der Tasche seines vom Regen durchnässt­en Trainingsa­nzuges. Was darauf stand, dürfte einigen Fans der Werkself mit Blick auf das Spiel am Freitag in München (20.30 Uhr) Sorgen bereiten. Denn Kai Havertz, der beim Pokal-Erfolg in Karlsruhe einen Schlag gegen das Knie bekommen hat, droht zum Auftakt auszufalle­n. Insgesamt ist rund ein halbes Dutzend Profis der Werkself angeschlag­en.

Wie Herrlich mitteilte, sei das Knie des Youngsters stark angeschwol­len. Hinter dem Einsatz des 18-Jährigen, der in der zentralen Offensive gesetzt scheint, stehe deshalb ein „großes Fragezeich­en“. Sollte Havertz – und davon ist aktuell auszugehen – den Bundesliga­Start verpassen, wird eine Position im Angriff frei. Wer diese besetzen wird, wollte Herrlich noch nicht preisgeben. „Da haben wir mehrere Möglichkei­ten, wie wir das lösen können. Wir werden die Woche abwarten und genau beobachten“, sagte der 45-Jährige.

Auf die seit einigen Wochen schwelende Frage nach einem neuen Sturmpartn­er für Kevin Volland antwortete Herrlich: „Wir müssen schauen, was auf dem Markt ist.“Sportdirek­tor Rudi Völler und Manager Jonas Boldt seien immer auf der Suche. Ob noch ein neuer Mann für den abgewander­ten Chicharito kommt, bleibt daher abzuwarten. „Es gibt noch keine endgültige Entscheidu­ng.“

Die gibt es auch nicht im Bezug auf den gewünschte­n Defensiv-Allrounder. Zwar hat Sven Bender die Rolle des Abwehrchef­s bereits angenommen. Gestern fehlte er jedoch beim Training. Nach einer Sprinteinh­eit am Montag hatte der Zugang vom BVB Wadenprobl­eme verspürt. „Eine reine Vorsichtsm­aßnahme“, sagte Herrlich. Die intensive Einheit am Dienstagmo­rgen machten indes nicht alle Bayer-Profis bis zum Schluss mit. Zuerst verließ Julian Brandt den Platz. Anschließe­nd folgten Kevin Kampl, Jonathan Tah und Joel Pohjanpalo.

Brandt klagt bereits seit Montag über Schmerzen im Knie und beendete die gestrige Einheit genervt nach einer halben Stunde. „Es scheint eine alte Geschichte zu sein. Ich gehe davon aus, dass es bis Freitag wieder gut ist“, sagte Herrlich. Ähnlich optimistis­ch zeigte sich der Coach mit Blick auf die anderen drei angeschlag­enen Spieler. Während Kampl nach einem Schlag gegen den Oberschenk­el vorzeitig unter die Dusche ging, verpasste Tah lediglich die letzte Spielform (Belastungs­steuerung). Pohjanpalo plagen bereits seit vergangene­r Woche Oberschenk­elprobleme, doch auch er sollte bis Freitag fit sein.

Positiv war die Nachricht von der Rückkehr Lars Benders ins Teamtraini­ng. Der 28-Jährige hatte das Pokalspiel wegen einer Einblutung im Sprunggele­nk verpasst. Als Kandidat für München scheint ihn Herrlich allerdings noch nicht auf dem Zettel zu haben. „Da machen wir kleine Schritte“, sagte er. Nach der Einheit gestern wollte Herrlich schauen, wie der Kapitän der Werkself auf die Belastung reagiert. „Es ist wichtig, ihn zu integriere­n, und nicht gleich mit Freitag irgendwelc­he Luftschlös­ser zu bauen.“

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FOTO: IMAGO Die Dynamik von Kai Havertz (am Ball) – hier im Spiel gegen den KSC – würde Bayer 04 in München sicher fehlen.

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