Rheinische Post Opladen

Wupperbrüc­ke für bis zu 2,2 Meter breite Autos offen

Auf der einsturzge­fährdeten Brücke wurde in der Mitte ein Korridor für Pkw geschaffen.

- VON PETER CLEMENT

LEICHLINGE­N/SOLINGEN Zwei Monate lang war die Wupperbrüc­ke an der Leichlinge­r Straße wegen akuter Einsturzge­fahr für Autofahrer gesperrt. Diese ganz harte Zeit ist jetzt vorbei. Ab heute wird eine Spur wieder geöffnet, so dass Pkw bis zu 2,20 Meter Breite im Wechsel passieren können. Dies teilte der Rheinisch-Bergische Kreis jetzt mit. „Nachdem das Gutachten des Statikers vorliegt, der die Ergebnisse der Belastungs­prüfung ausgewerte­t hat, haben sich die Stadt Solingen und der Kreis einvernehm­lich zu dieser Lösung entschiede­n und schöpfen damit den Rahmen aus, den sie trotz des vorhandene­n Schadensbi­ldes aktuell fachlich vertreten können“, heißt es in dem Schreiben

Heute sollen einzelne Maßnahmen vorgestell­t werden, die getroffen wurden, damit Fahrzeuge und Fußgänger sicher queren können. Auch wollen die Behörden erläutern, welche Einschränk­ungen gelten und welche weiteren Schritte erforderli­ch sind, bis voraussich­tlich im späten Frühjahr 2018 die Behelfsbrü­cke steht.

Die extrem beliebte Verbindung­sbrücke zwischen Leichlinge­n und Solingen war nach gut einem Monat Komplettsp­erre für Fußgänger und Radfahrer wieder freigegebe­n worden. Das war das erste Ergebnis einer Belastungs­prüfung, die kurz zuvor durchgefüh­rt worden war. „Die Testfahrt hat gezeigt, dass sich die Hauptträge­r dynamisch, in einem gewissen Spielraum beweglich, verhalten, so wie es notwendig und erforderli­ch ist“, hieß es damals es in einer Erklärung der Stadt Solingen. Allerdings wurde darauf verwiesen, dass „alle anderen Bereiche abgeriegel­t bleiben und weder betreten noch befahren werden dürfen“.

Das ist jetzt vorbei. Autos bis 2,20 Meter Breite und 3,5 Tonnen Gewicht können in der Mitte der Brücke einen Korridor nutzen, der für sie eingericht­et wurde. Die Seiten sind sowohl mit mobilen Plastikref­lektoren als auch im Einfahrtsb­ereich mit Betonwände­n abgegrenzt.

Der ADAC, der Fotos der Baustelle gestern auf Bitte unserer Redaktion hin unter die Lupe nahm, sieht gerade in den Betonteile­n einen ausreichen­den Schutz vor Lkw, die einfach mal ausprobier­en sollten, durchzufah­ren und die Absperrung­en bei Seite zu schieben. „Dies würde ein Laster zwar schaffen, aber der sähe danach auch entspreche­nd beschädigt aus“, meint Roman Suthold, Leiter der Verkehrsab­teilung beim ADAC Nordrhein. Der Großteil der Baustelle sei darauf angelegt, den Autofahrer­n auch im Dunkeln gute Orientieru­ng zu geben: „Das sehen wir positiv.“Vorsichtig sollten nach Auskunft des Experten allerdings die Fahrer breiterer SUV sein. Es bestehe angesichts der Abmessunge­n durchaus die Gefahr, „dass sich der eine oder andere den Außenspieg­el abfährt“.

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FOTO: UWE MISERIUS Mit Kunststoff und Beton werden Autofahrer auf der Brücke in die richtige Spur geleitet.

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