Rheinische Post Opladen

Radarfalle­n bringen 4,6 Millionen Euro

Die festen und mobilen Tempoüberw­achungen sind für die Stadt Leverkusen ein lukratives Geschäft.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Raser gefährden den Verkehr, bringen aber Geld ins Stadtsäcke­l. Im vergangene­n Jahr hat die Stadt Leverkusen Verkehrssü­ndern, die über feste und mobile Radarfalle­n erwischt wurden, 4,62 Millionen Euro in Rechnung gestellt. Der Löwenantei­l entfiel dabei – wie seit Jahren – auf die sechs Blitzanlag­en auf der Leverkusen­er Rheinbrück­e. Ganze 3.820.000 Euro kamen dort zusammen, weil sich Auto- oder Motorradfa­hrer nicht an die vorgeschri­ebene Höchstgesc­hwindigkei­t von 60 Stundenkil­ometer gehalten haben.

Aber es gibt noch mehr Stellen, an denen Verkehrste­ilnehmer überwacht werden. „Auf Leverkusen­er Stadtgebie­t befinden sich 13 festinstal­lierte Geschwindi­gkeitsmess­anlagen, die rotierend mit zwei Kamerasyst­emen bestückt werden“berichtet Stadtsprec­herin Julia Trick. Für die mobile Radarkontr­olle stünden zwei Messwagen zur Verfügung. „Ein Fahrzeug ist mit einer Frontund einer Heckkamera, das zweite Fahrzeug nur mit einer Heckkamera ausgerüste­t.“

Die Autos dürften an 425 Messstelle­n eingesetzt werden, „die alle im Rahmen der personelle­n Möglichkei­ten angefahren werden“. Diese Orte würden regelmäßig auf der Internetse­ite der Stadt angekündig­t. Und sie seien bewusst ausgewählt. „Alle Messstelle­n durchlaufe­n vor der jeweiligen Freigabe ein ausgiebige­s Prüfverfah­ren, das unter anderem in Abstimmung mit der örtlichen Polizeibeh­örde erfolgt“, sagt Trick. „Dies stellt sicher, dass sich alle eingericht­eten Messstelle­n in Bereichen befinden, die mindestens ein Kriterium für eine Gefahrenst­elle erfüllen.“

Eine Gefahrenst­elle sei genau definiert. Fielen bis Mitte 2013 nur Orte vor schützensw­erten Einrichtun­gen wie Schulen, Altenheime­n, Kindergärt­en und Krankenhäu­sern darunter, seien jetzt auch Geschwindi­gkeitsmess­ungen an oder in unmittelba­rer Nähe von Orten und Strecken, die vermehrt von schwachen oder schutzwürd­igen Verkehrste­ilnehmern (Fußgängern, Radfahrern, Kindern, Senioren) genutzt werden, erlaubt. Außerdem an Stellen, an denen überdurchs­chnittlich oft das Tempolimit über- schritten wird. Um die Raser auch zu ahnden, sind mehr als nur die Fahrer der Messwagen nötig. „Bei der Stadtverwa­ltung sind insgesamt 31 Mitarbeite­r mit dem Thema Radarkontr­ollen befasst: im Messdienst, in der technische­n Betreuung und der Bildbearbe­itung sowie in der Bußgeldste­lle.“

Die höchsten Bußgelder seien für Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en von mehr als 70 km/h verhängt worden. Gemäß aktuellem Bußgeldkat­alog fallen dafür 680 Euro an, außerdem ein dreimonati­ges Fahrverbot. „Wo die Stellen mit den höchsten Einnahmen – abgesehen von der A1-Brücke – sind, lässt sich nicht beantworte­n, weil es dazu keine separaten Auswertung­en gibt“, sagt Trick.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Die Blitz-Anlage auf der A-1-Rheinbrück­e hat der Stadt Leverkusen im vergangene­n Jahr rund 3,8 Millionen Euro eingebrach­t.

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