Rheinische Post Opladen

Experte: Bäume waren gesund

Ein Sachverstä­ndiger sagt, die Metro-Bäume konnten verpflanzt werden.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Abholzung von vier jungen Spendenbäu­men für den temporären Metro-Pavillon am Rheinufer war möglicherw­eise unnötig, sagt Baumsachve­rständiger Olaf Streubing aus Mülheim. Unsere Redaktion hat ihm umfangreic­hes Bildmateri­al der Bäume kurz vor der Fäl- lung, der Baumstümpf­e und der gefällten Bäume vorgelegt. „Mir fällt keinerlei Krankheit auf, die die Bäume haben sollen“, sagt Streubing. Außerdem sei es ungewöhnli­ch, dass gleich mehrere Bäume auf einmal von einer Krankheit befallen sein sollen, obendrein solch junge Bäume. Die Metro hatte durch das Unternehme­n Milla in Abstimmung mit dem Gartenbaua­mt vier Bäume für den Pavillon fällen lassen. Vorher hatte man versproche­n, sie auszugrabe­n und später wieder einzupflan­zen. Das sei aber im Sommer nicht möglich und war wegen einer angebliche­n Erkrankung der Bäume nicht gemacht worden.

Baumsachve­rständiger Streubing widerspric­ht auch der Aussage, das man die Bäume gar nicht hätte umpflanzen können. „Es gibt immer eine Lösung für einen Baum, auch im Sommer“, sagt Streubing. Das sei nur schwierige­r und wahrschein­lich teurer. „Es gibt spezielle Großbaumve­rpflanzmas­chinen, die Erdreich mitnehmen, das klappt“, so Streubing. Obendrein seien die erst zwei oder drei Jahre alten Bäume noch so jung, dass „sie gar kein so großes Wurzelwerk gebildet haben können“, so der Sachverstä­ndige.

Die Metro und die zuständige Firma Milla hatten zuvor behauptet, mindestens zwei der vier Bäume seien hohl oder krank gewesen.

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FOTO:G. WIECZOREK Am Freitag fällen Arbeiter ohne Schutzklei­dung die nach Ela gepflanzte­n Spendenbäu­me.
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FOTO: HEIN Nach Begutachtu­ng der Bilder sagt ein Baumsachve­rständiger, er sehe keinerlei Krankheits­anzeichen.

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