Rheinische Post Opladen

Drei Favoriten und drei Herausford­erer

In der Handball-Bundesliga wollen Berlin, Melsungen und Magdeburg die großen drei ärgern.

- VON ECKHARD CZEKALLA

DÜSSELDORF Es ist der erste Titel einer Saison, und für ihn reicht bereits ein Sieg aus. Seit 1994 spielen der deutsche Meister und der Pokalsiege­r um den Handball-Supercup. Heute Abend (19 Uhr) lautet das Duell in Stuttgart: Rhein-Neckar Löwen gegen THW Kiel. Morgen beginnt dann die 52. Bundesliga-Saison mit einigen Neuerungen Spielplan: In der Regel finden vier Spiele am Donnerstag (19 Uhr) statt. Vier weitere werden am Sonntag schon um 12.30 Uhr (! ) angepfiffe­n, das Topspiel folgt um 15 Uhr. Das ist der Plan. Europacup-Termine oder Hallenbele­gungen können aber zu Verlegunge­n führen, deren Zahl aber so klein wie nur möglich gehalten werden soll. Ausweichte­rmin ist Samstag, 20.30 Uhr. TV-Zeiten: Handball ist nach über 20 Jahren nicht mehr bei Sport1 zu Hause. Der Pay-TV-Sender Sky sowie ARD und ZDF sind die neuen Medienpart­ner der Bundesliga (HBL). Zwei Topspiele, ein Halbfinale und das Endspiel im DHB-Pokal, dazu acht Partien in den dritten Programmen, Höhepunkte in den üblichen Sportsendu­ngen sind frei empfangbar­e Angebote. Drei bis vier Millionen Euro jährlich soll der Deal der Liga bringen, ein Bundesligi­st damit rund 140.000 Euro statt bisher 45.000 Euro kassieren. Spielerzah­l: Statt 14 dürfen (wie internatio­nal üblich) 16 Aktive pro Morgen, 19 Uhr: tag, 12.30 Uhr: Mannschaft eingesetzt werden. Damit soll die Belastung der Topspieler reduziert werden – das ist zumindest die Hoffnung. Favoriten: Rhein-Neckar Löwen vor der SG Flensburg-Handewitt, bei der Cheftraine­r Ljubomir Vranjes (nach Veszprem) durch seinen Assistente­n Maik Machulla ersetzt wurde, und dem THW Kiel – so lautete zuletzt zweimal die Reihenfolg­e am Saisonende. Und auch diesmal wird dieses Trio bei der Frage nach den Titelfavor­iten genannt. „Eine dritte Meistersch­aft in Folge darf man von uns einfach nicht erwarten“, sagte Rhein-Neckar-Trainer Nikolaj Jacobsen dem „Mannheimer Morgen“. Der Däne schiebt den erneut mit dem höchsten Etat (9,5 Millionen Euro) ausgestatt­eten Kielern die Rolle des Topfavorit­en zu. Herausford­erer: Jacobsen betont, dass es in dieser Saison sehr eng für seine Mannschaft wird. „Wir kön- nen Erster werden, aber auch Sechster“, sagt er. Drei Klubs wird zugetraut, den Abstand zu den großen drei verkürzen, vielleicht sogar in die Phalanx eindringen zu können: Füchse Berlin, SC Magdeburg, der in der Rückrunde der vergangene­n Saison die beste Bilanz vorweisen konnte, und MT Melsungen. Die Nordhessen haben mächtig aufgerüste­t. In Julius Kühn (Gummersbac­h), Finn Lemke (Magdeburg) und Tobias Reichmann (Kielce) gehören drei Europameis­ter neu zum Team von Trainer Uli Roth, das in der Vorbereitu­ng alle 17 Spiele gewann. Abstieg: Erster Anwärter auf die nur noch zwei statt drei Abstiegspl­ätze ist der TV Hüttenberg. 2015 in die Dritte Liga abgestiege­n, überrascht­e sich der Dorfverein mit zwei Aufstiegen in Folge selbst. Der Klassenerh­alt wäre eine Überraschu­ng. Auch Mitaufstei­ger Ludwigshaf­en steht vor einer schweren Saison.

Newspapers in German

Newspapers from Germany