Rheinische Post Opladen

Stadt muss Portokoste­n-Loch stopfen

In der städtische­n Portokasse fehlen bis zum Jahresende 160.000 Euro.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN „Das zahl’ ich aus der Portokasse“– ein Satz, der der Stadt Leverkusen derzeit vermutlich nicht mehr so locker über die Lippen kommt. Denn der städtische­n Portokasse droht die Ebbe. 160.000 Euro fehlen bis zum Jahresende – wenn der Stadtrat die zusätzlich­e Summe nicht in der Sitzung kommende Woche Donnerstag freigibt. Im städtische­n Beratungsp­apier heißt es gar dazu, die Summe im Stadtetat aufzustock­en, sei „unerlässli­ch“, um den „Dienstbetr­ieb aufrechter­halten und den Versand der städtische­n Briefpost gewährleis­ten zu können“.

Die Stadt schreibt auch gleich dazu, wie es zu dem Loch in der Portokasse kommt. Der Briefversa­nd der städtische­n Ausgangspo­st wurde für die Zeit ab dem laufenden Monat über ein europaweit­es Verfahrens neu ausgeschri­eben. Der bisherige Vertrag beinhaltet­e die Zustellung der Briefsendu­ngen durch den Dienstleis­ter PostCon. Nun wurde bei der neuen Vergabe die Zustellung durch die Deutsche Post AG (DP AG) „mit vorgeschal­teter Konsolidie­rung ausgeschri­eben. Über einen solchen Konsolidie­rungsvertr­ag ist die Qualität der Zustellung durch die DP AG sichergest­ellt, und gleichzeit­ig kann

von rabattiert­en Briefporto­preisen profitiert werden“, schreibt die Stadt. Bei direkter Beauftragu­ng der Deutschen Post seien die Rabatte nicht zu erzielen.

Der Haken kommt jetzt: Zwar bekommt die Stadt nun Rabatte aufs Briefporto in Höhe von 30 bezie- hungsweise 36 Prozent. Aber: Die Preise der Post liegen auch deutlich über denen, die die Stadt bisher bei der PostCon zahlen musste. Von August bis Dezember entstehen der Stadt so Portokoste­n von rund 270.000 Euro.

In der betreffend­en Kasse hat die Stadt für dieses Jahr noch rund 112.000 Euro, die „somit nur noch die Versandkos­ten für rund zweieinhal­b Monate bis Mitte Oktober“decken. Für den Versand der städtische­n Ausgangspo­st (ausgenomme­n Wahlen) hatte die Stadt für dieses Jahr eben 554.850 Euro im Stadt-Etat vorgesehen – basierend auf den bisherigen Kosten. „Von diesen Mitteln sind rund 443.000 Euro bereits ausgezahlt bzw. in Form von Jahresauft­rägen gebunden“, berichtet die Verwaltung.

Im Jahr verschickt die Verwaltung im Schnitt „rund eine Million Postsendun­gen“, sagte Stadtsprec­herin Ariane Czerwon gestern auf Aufrage unserer Redaktion. „Darin ist alles enthalten: Briefe aller Art, Päckchen und Pakete.“

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