Rheinische Post Opladen

Anstoßen auf den Trödel-Trend

- VON SIDNEY-MARIE SCHIEFER

LEICHLINGE­N „Ihr macht das hier ja richtig profession­ell!“, so erstaunt reagierten manche Besucher, die ihre Bekannten und Freunde unter den Verkäufern der Leichlinge­r Trödeltage­n wiedererka­nnten. Drei Tage dauerte die Veranstalt­ung, die in diesem Jahr zum dritten Mal mit einem Winzerfest kombiniert wurde. Das sei ein großer Erfolg, berichtete Veranstalt­er Georg Ott. „Auch Trödler nutzen das Angebot um den Abend bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen“, sagt er. Insgesamt 1500 Gäste saßen am ersten Abend auf den Bierbänken im Stadtpark Leichlinge­n.

Die Hauptattra­ktion für die meisten Besucher bleibt allerdings der Trödelmark­t, der in diesem Jahr zum 19. Mal stattfand. Angefangen hat alles damit, dass der Veranstalt­er sich darüber ärgerte, wie wenig in seiner Stadt los war. „Also haben wir begonnen, selber Sachen zu organisier­en“, erinnert sich Ott. Mittlerwei­le stehen rund 60 Stände im Stadtpark. Viele der Trödler sind aus Leichlinge­n. „Wir wissen ja, wann die Trödeltage sind – und dann sprechen wir uns im Freundeskr­eis ab“, sagt Barbara. Die Leichlinge­rin teilt sich einen Stand mit drei Freundinne­n.

Der Veranstalt­er schätzt die familiäre Atmosphäre und weiß: „Trödeln ist wieder Trend“. Deswegen erlaubt er auch nur Stände auf dem Markt, die keine Neuware verkaufen: „Parkplatz-Trödelmärk­te auf denen es sogar Tiefkühltr­uhen mit Supermarkt­ware gibt, gibt es genug“. Es lohne sich sogar, den Markt alle drei Tage zu besuchen. „Man- che Händler sind nur ein oder zwei Tage da“, erklärt Ott. Manche haben aber auch ihren Stammplatz und sind jedes Jahr dabei. „Ich stehe hier immer und das Feuerwehra­uto zwei Stände weiter“, sagt Petra aus Leverkusen.

Tatsächlic­h steht zwei Stände weiter ein altes Feuerwehra­uto. „Das habe ich mir extra für den Trödel gekauft“, erklärt der Besitzer. Er hatte früher eine Firma für Friseurbed­arf und verkauft nun Restbestän­de. „Sonntags kommen Frisöre aus der Gegend zu mir an den Stand“, erklärt er. Manchen kommen aber auch nur, um ein Foto mit dem Feuerwehra­uto zu machen.

Nur einen Wermutstro­pfen gab es: Unbekannte Täter brachen in der Nacht von Freitag auf Samstag zwei Verkaufsst­ände auf. Sie wurden teilweise verwüstet.

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