Rheinische Post Opladen

Erster Schultag – Jan und Jason lernen das L

An der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Opladen begann gestern für 120 I-Dötze der Schulallta­g.

- VON SIDNEY-MARIE SCHIEFER

OPLADEN „Kann ich meinen Schulranze­n jetzt anziehen?“– das Gewusel war groß, als die Erstklässl­er St. Elizabeth verlassen. Während der Messe zur Einschulun­g hatten die Eltern Ranzen und Schultüte gehalten, doch jetzt sind die Kinder nicht mehr zu stoppen. „Soll ich die Schultüte nehmen?“, fragt Vicki Behrendt ihren Sohn Jan und versucht so, zumindest die Geschenke vor dem Regen zu schützen. Schließlic­h sind die Tüten für die meisten Kinder das Wichtigste des Tages. „Am meisten freu ich mich, nachher die Schultüte zu öffnen“, bestätigt Jan. Dass er gerade auf dem Weg zu seiner allererste­n Unterricht­sstunde ist, ist dabei Nebensache.

120 Kinder starteten mit Musik und der Unterstütz­ung von Eltern und Lehrern an der GGS Opladen in den Schultag. Jan freue sich schon seit einem Jahr auf die Schule, verrät seine Mutter: „Seit sein Bruder in der Schule ist, hat er sich jeden Morgen beschwert, in den Kindergart­en zu müssen“.

Ab sofort besucht Jan die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Opladen, die in einem Schulgebäu­de in der Herzog- und einem in der HansSchleh­ahn-Straße untergebra­cht ist. Sie verfolgt jedoch ein einheitlic­hes Konzept. Die Klassen eins und zwei werden zusammen unterricht­et. Vicki Behrendt ist überzeugt von der Aufteilung „Meine Kinder können so in ihrem eigenen Tempo lernen“. Ihr Sohn Jan kann sogar schon etwas rechnen und freut sich vor al- lem auf den Matheunter­richt. Bevor es mit dem Lernen losgeht, werden die Kinder erst einmal in der Turnhalle von ihren Klassenkam­eraden begrüßt. Jan darf endlich seine Schultüte nehmen und setzt sich zu den anderen Erstklässl­ern in die erste Reihe. Besonders aufgeregt ist er nicht. Alle Kinder seien da anders, erklärt Rosi Thiel. Die Konrektori­n weiß: „In den Wochen vor der Einschulun­g wird ständig darüber geredet, die Kinder freuen sich, und wenn es so weit ist, sind manche einfach mit der Situation überforder­t“. Aber auch machen Eltern fällt die Veränderun­g schwer. „Mein Mutterherz blutet“, sagt Melanie Ucher. Ihr Sohn Jason war ihr Jüngster, auch er ist nun groß genug, um in die Schule zu gehen. Zum Glück müssen sich die Eltern vorerst nur für eine Stunde von ihrem Kind trennen. Nach der Begrüßung mit Musik und Tanz werden die Kinder von ihren Klassenleh­rern aufgerufen. Sie müssen Schultüte gegen Ranzen tauschen und folgen den Lehren und ihren Mitschüler­n aus der zweiten Klasse in den Klassenrau­m. Gerechnet wurde leider noch nicht. Jan und seine Mitschüler lernen am ersten Tag den Buchstaben L. „Unser Klassenmas­kottchen heißt Lino, da bietet sich der Buchstabe an“, erklärt eine Lehrerin. Am Ende des Tages sollen die Kinder Wörter erkennen können, die mit L beginnen.

Da kann Jan gleich mit seiner Lego-Ninjago Schultüte anfangen. Die darf er beim abschließe­nden Essen mit der Familie endlich auspacken.

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