Rheinische Post Opladen

Die schönste Zeit des Jahres auf Leinwand

- VON MONIKA KLEIN

Premiere für die Malschüler von Ulrike Harter. Viele arbeiteten nun erstmals gegenständ­lich zum Thema „Stadtansic­hten – Landschaft­en“.

SCHLEBUSCH Seit 13 Jahren bietet Ulrike Harter in ihrem „Kunstraum“in Schlebusch Malkurse an. Und einmal im Jahr zeigen möglichst alle Teilnehmer in einer Ausstellun­g etwas von dem, was in den letzten Monaten entstanden ist. Es hat also bereits Tradition, was am Sonntagnac­hmittag in den Räumen der Friedenski­rche in der Waldsiedlu­ng fortgesetz­t wird.

Doch dieses Mal ist dennoch manches anders – und das liegt am gemeinsame­n Thema „Stadtansic­hten – Landschaft­en“. Während sonst überwiegen­d abstrakt gearbeitet wurde, entstanden seit Ende vergangene­n Jahres deutlich mehr gegenständ­liche bis realistisc­he Bilder. „Da stößt jeder an seine Grenzen“, sagt Leiterin Ulrike Harter, die selbst als freischaff­ende Künstlerin tätig ist.

Und zwar nicht nur die Neulinge, die überhaupt erst die Grundlagen der Malerei erlernen, selbst ihre treuesten Teilnehmer, die zum Teil schon seit den Anfängen des Kunst- raums dabei sind, taten sich mitunter schwer. „Oh, das ist mir viel zu naiv“, beurteilte­n einige die ersten Versuche zum Jahresthem­a selbstkrit­isch. Perspektiv­e zu schaffen war für viele eine echte Herausford­erung. Doch mit der Zeit und Übung stellten sich Erfolge ein.

Und so war es am Ende schier unmöglich, das gesetzte Limit von einem Bild pro Teilnehmer einzuhalte­n. 40 Personen stark ist der Kreis mittlerwei­le, fast ausschließ­lich Frauen bis auf einen Quotenmann. Letztlich durften es bei einigen auch mehr sein, hat die Mehrheit der Gruppe entschiede­n, ganz demokratis­ch. „Das ist mir sehr wichtig“, betont Ulrike Harter. Schließlic­h sei es die Jahresauss­tellung aller Kunstraum-Teilnehmer und damit müssten sich alle wohlfühlen.

Die Wahl „Stadtansic­hten – Landschaft­en“ging zu Gunsten der Landschaft aus. Oft waren es Urlaubsimp­ressionen, die wahlweise in Acryl oder Öl und in verschiede­nen Formaten umgesetzt wurden. Ei- nige Bilder entstanden nach eigenen Fotos und man war bemüht, etwas von der besonderen Stimmung der schönsten Wochen des Jahres auf die Leinwand zu bannen. Den meisten war es wichtig, den auserwählt­en Ort, die Tageszeit oder Emotionen mitzuteile­n. Also wurden etwa 95 Prozent der Gemälde mit Titeln versehen – im Gegensatz zur bisherigen Praxis. Bis zum Abgabeterm­in im Juli hätten sich alle erstaunlic­h intensiv mit dem Thema befasst, sagt Harter.

Zur Eröffnung am Sonntag gibt es um 15 Uhr eine Tanzperfor­mance. Das Ensemble „Tanztrieb“wird eine Choreograf­ie der Leiterin Monika Piechowitz zeigen. Besucher können einen der bereitgest­ellten leeren Bilderrahm­en nehmen und dadurch die Vorstellun­g ansehen. So entsteht für jeden ein temporäres, bewegtes Bild. Auch dieses Mal hat Harter auf den sozialen Aspekt bestanden. Ihre Kursteilne­hmer werden ein Kuchenbüff­et mit Selbstgeba­ckenem bestücken. Besucher können sich per Spende bedanken, diese wird die gastgebend­e Kirchengem­einde weitergebe­n an eine bedürftige Familie, die sie betreut. „Stadtansic­hten – Landschaft­en“bis 24. September in der Friedenski­rche, Merziger Str. 5 . Eröffnung: Sonntag, 3. September, 14 bis 17 Uhr, Tanzperfor­mance um 15 Uhr.

 ?? FOTO: UM (ARCHIV) ?? Ulrike Harter bietet seit mehr als einem Jahrzehnt Malkurse in ihrem „Kunstraum“in Schlebusch an. Ab Sonntag zeigen ihre Schüler Werke in der Jahresauss­tellung.
FOTO: UM (ARCHIV) Ulrike Harter bietet seit mehr als einem Jahrzehnt Malkurse in ihrem „Kunstraum“in Schlebusch an. Ab Sonntag zeigen ihre Schüler Werke in der Jahresauss­tellung.

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