Obama schrieb Trump zum Amtswechsel mahnende Worte
WASHINGTON (dpa) Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat seinem Nachfolger Donald Trump im Januar zum Amtswechsel im Weißen Haus einen versöhnlichen und zugleich vorsichtig mahnenden Brief hinterlassen. In dem Schreiben, dessen Inhalt gestern publik wurde, reflektiert er über die Verantwortung, die das Amt des Präsidenten mit sich bringt – darunter die Verpflichtung, die Demokratie zu hüten.
Der Brief liest sich in dieser Passage wie eine Vorahnung: Trump ist in den gut sieben Monaten seiner bisherigen Amtszeit bereits mehrfach vorgeworfen worden, rechtsstaatliche Prinzipien zu missachten. Den handschriftlichen Brief ließ Obama am 20. Januar, dem Tag der Vereidigung, im Oval Office zurück – wie es bei Amtswechseln im Weißen Haus Tradition ist. Was in diesen Briefen steht, wird oft erst später bekannt.
Obama beginnt dem Sender CNN zufolge mit einem Glückwunsch „zu einem erfolgreichen Rennen“. Es sei ein „einzigartiges Amt, ohne eine klare Blaupause für Erfolg“, fährt Obama fort und bietet Trump dann „einige Reflexionen“aus den vergangenen acht Jahren an. Der Demokrat weist auf die Bedeutung amerikanischer Führungskraft in der Welt hin und warnt davor, demokratische Grundprinzipien auszuhöhlen. „Wir haben dieses Amt nur vorübergehend inne. Das macht uns zu Hütern dieser demokratischen Institutionen und Traditionen – wie Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, gleichen Schutz und Bürgerrechte –, für die unsere Vorfahren Blut vergossen“, so Obama an seinen Nachfolger.