Rheinische Post Opladen

Die Qualifikat­ionen aus Bayer-Sicht

Für Deutschlan­d sieht es gut aus, für Österreich nicht – die Nationalsp­ieler aus Leverkusen erlebten ein gemischtes Wochenende.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Nationalsp­ieler von Bayer 04 sind derzeit unterwegs, um mit ihren jeweiligen Ländern weitere Schritte Richtung WM 2018 in Russland zu machen – oder zumindest die Chance auf eine Teilnahme zu wahren. Am komfortabe­lsten ist die Ausgangsla­ge für die Auswahlspi­eler des DFB, andere müssen hingegen weiter zittern. Wir geben eine Übersicht.

Julian Brandt, Bernd Leno und Benjamin Henrichs Bundestrai­ner Joachim Löw gewährte beim eher schmeichel­haften 2:1-Auswärtssi­eg in Tschechien lediglich Brandt Einsatzzei­t. Der 21-Jährige beackerte die rechte Außenbahn zwar nach Kräften, hat aber auch schon deutlich bessere Spiele mit dem Adler auf der Brust gezeigt. Er positionie­rte sich nach dem Abpfiff klar zu den rechtsradi­kalen Äußerungen deutscher Anhänger während des Spiels: „Wenn Gesänge mit nationalis­tischem Hintergrun­d kommen, gibt es keinen Grund, das noch zu unterstütz­en und in die Kurve zu gehen.“Die DFB-Auswahl verzichtet­e nach dem Spiel auf den obligatori­schen Gang zum eigenen Anhang. Heute spielt Deutschlan­d in Stuttgart gegen Norwegen (20.45 Uhr). Gelingt der achte Sieg im achten Spiel, ist die WM-Qualifikat­ion fix – aber nur, wenn Nordirland gleichzeit­ig nicht gegen Tschechien punkten kann.

Jonathan Tah Trainer Stefan Kuntz hatte den 21-jährigen zum Kapitän des Europameis­ters ernnannt. Den Auftakt der EM-Qualifikat­ion morgen in Osnabrück gegen den Kosovo wird der Innenverte­idiger jedoch verpassen. Tah verließ bereits am Samstag das Quartier des DFB-Nachwuchse­s, nachdem er am Tag zuvor beim Testspiel gegen Ungarn (1:2) eine Stauchung des rechten Knies erlitten hatte. Kuntz zufol- ge soll es sich jedoch um eine „reine Vorsichtsm­aßnahme“handeln. Sein Einsatz für Bayer 04 in Mainz am kommenden Samstag ist laut des Vereins „möglich“.

Kai Havertz und Atakan Akkaynak Im Testspiel der U19 gegen die Schweiz (0:0) wurde der Leverkusen­er Youngster Havertz 20 Minuten vor Schluss eingewechs­elt und hatte gleich eine gute Chance auf dem Fuß. Vereinskol­lege Akkaynak startete auf der Doppelsech­s und durfte 72 Minuten mitspielen. Morgen trifft die U21 in der EM-Qualifikat­ion auf England (20.45 Uhr).

Julian Baumgartli­nger Mit einem 0:1 in Wales ist die WM-Qualifikat­i- on für Österreich in weite Ferne gerückt. Baumgartli­nger, Kapitän des ÖFB, spielte 90 Minuten durch. Die mangelnde Spielpraxi­s unterm Bayer-Kreuz war ihm kaum anzumerken. Der 29-Jährige trat wie gewohnt als Antreiber und Dirigent der Österreich­er auf. Letztlich schaffte aber auch er es nicht, seine Mannschaft vor der Niederlage – die Ex-Teamkolleg­e Aleksandar Dragovic mit einer verunglück­ten Kopfball-Abwehr eingeleite­t hatte – zu bewahren.

Charles Aránguiz Mit Chile erwischte der Südamerika­ner beim 0:3 gegen Paraguay in der WM-Qualifikat­ion einen gebrauchte­n Tag. Morgen Abend dürfte der Mittelfeld­spieler von Bayer 04 aber erneut in der Startaufst­ellung stehen. Ab 22 Uhr ( MEZ) gastiert Chile beim Gruppenvor­letzten Bolivien und kann mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung WM machen.

Vladlen Yurchenko Beim 2:0-Sieg der Ukraine gegen die Türkei stand der 23-Jährige nicht im Kader. Am Dienstag geht es gegen Island weiter (20.45 Uhr). Die Partie hat vorentsche­idenden Charakter: Das Team aus der Ukraine belegt derzeit den zweiten Platz (14 Punkte), hinter Kroatien (16) und vor Island (13).

Admir Mehmedi Der Schweizer war bereits am Donnerstag für sein Heimatland im Einsatz. Rund 70 Minuten wirkte er beim 3:0-Sieg gegen Andorra mit, ohne ein Tor oder eine Vorlage beizusteue­rn. Es war ein besonderes Spiel in St. Gallen, denn es geriet nach ausgiebige­m Regen zu einer regelrecht­en Wasserschl­acht, die am Rande des Irreguläre­n stand. Nach sieben Siegen aus sieben Spielen führt die Schweiz Gruppe B souverän an, vor Europameis­ter Portugal (18 Punkte). Weiter ging es für die Eidgenosse­n gestern Abend in und gegen Lettland.

Panagiotis Retsos Der 19-Jährige Zugang gab beim 0:0 gegen Estland sein Debüt für die griechisch­e Nationalma­nnschaft – und spielte über 90 Minuten als Rechtsvert­eidiger. Griechenla­nd belegt in Gruppe H Platz zwei (13 Punkte) hinter Belgien (19) und vor Bosnien-Herzegowin­a (11). Gestern Abend spielte Griechenla­nd – ohne Retsos – gegen Belgien.

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FOTO: IMAGO Julian Brandt (links, im Zweikampf mit Tschechien­s Marek Suchy) überzeugte am Freitagabe­nd nur bedingt.

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