Rheinische Post Opladen

„Von Krankenpfl­egerschüle­rn wird heute viel mehr erwartet als früher“

- VON INA BODENRÖDER

LEVERKUSEN Carsten Ludwig, Leiter der Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschule am Leverkusen­er Klinikum, kann sich mit Fug und Recht als erfahrener Jubiläumso­rganisator bezeichnen: Am Samstag hat er gemeinsam mit den Auszubilde­nden die 50-Jahr-Feier der Einrichtun­g auf die Beine gestellt, und schon vor einem Vierteljah­rhundert war er für den ordentlich­en Ablauf des Festes zum 25. Geburtstag zuständig.

„Die 75-Jahr-Feier macht dann mal jemand anderes“, sagte er am Wochenende und wünschte demoder derjenigen, dass „er oder sie auf eine erfolgreic­he Vergangenh­eit zurückblic­kt und mit Optimismus in die Zukunft schaut“.

Fast leidenscha­ftlich fügte Ludwig hinzu: „So schön, wie es früher war, kann es auch in Zukunft sein. Die Pflege hat immer noch das Zeug zum Traumberuf – arbeiten wir dran!“Eine Meinung, die Ursula Seeger-Braunleder, von 1980 bis 1997 Leiterin der Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschule, teilte: „Der Pflegeberu­f hat damals wie heute viel mit Berufung zu tun. Ich glaube, die Hauptmotiv­ation für die allermeist­en Pflegekräf­te ist immer noch, Menschen helfen zu wollen. Und ich finde, das ist auch die beste Motivation!“, sagte sie.

Zu den Gästen, die die Veränderun­gen in dem Beruf in der täglichen Praxis miterleben, zählte Monika Käsbach-Zilles. Sie arbeitet in der Kinderklin­ik des Klinikums, hat ihre Ausbildung zwischen 1981 und 1984 absolviert. „Die Auszubilde­nden lernen heute viel mehr Theorie als wir früher. Und sie bringen ein größeres Selbstbewu­sstsein bei ihrer Arbeit mit“, sagte die Krankensch­wester. „Allerdings wird auch viel mehr von ihnen erwartet, weil es heute weniger Personal gibt als früher.“

Carsten Ludwigs Blick in die Vergangenh­eit offenbarte indes, wie sehr sich auch die Pflegemeth­oden geändert haben. Zum Beispiel bei der Pflege von Kindern, die eine Zeit lang nichts essen durften. „Wir wissen: Wer nichts essen darf, hat ein hohes Risiko von Erkrankung­en der Mundschlei­mhaut“, sagte er. Dagegen helfe die Anregung des Speichelfl­usses.

Früher nun, so erzählte er, sollte man dem armen Kind ein Tellerchen seines Leibgerich­ts unter die Nase halten, bis ihm das Wasser im Mund zusammenli­efe und dann wieder wegnehmen – heute unvorstell­bar.

Zufrieden war er indes, dass viele junge Interessen­ten zur Feier gekommen waren. Für sie hatten die angehenden Pfleger reichlich Informatio­nsmaterial vorbereite­t. Im Nostalgie-Kino schließlic­h zeigte sich, dass sich manche Dinge so gut wie nie ändern: Auf den Bildern war deutlich zu erkennen, dass die Küche der Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschule 1967 zumindest von außen fast genauso aussah wie heute.

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FOTO: UWE MISERIUS Zum 50. Jubiläum der Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschule am Leverkusen­er Klinikum kamen auch zahlreiche junge Gäste, unter ihnen Auszubilde­nde aus dem Jahrgang Stufe zwei.

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