Rheinische Post Opladen

„Von Jagd bis Jazz“– innige Hornmusik in St. Andreas

- VON TOBIAS FALKE

SCHLEBUSCH Ein besonderes Konzert erlebten am vergangene­n Wochenende die Gäste in der Schlebusch­er St.-Andreas-Kirche. Die 16. Schlebusch­er Orgelnacht stand nämlich nicht im Zeichen des Kirchenins­truments. Es war vielmehr das Horn, um das sich alles drehte. Der Abend „Von Jagd bis Jazz – Das Horn – eine runde Sache“unter Ensemblele­iter Wilhelm Junker versprach eine Vielseitig­keit des Instrument­s, das eigentlich für die Natur vorgesehen ist. Nicht umsonst wurden Hörner früher zur Jagd eingesetzt. Doch die Klangkulis­se der Kirche passte perfekt auf die einzelnen Natur-, Parforce-, Alp- und Waldhörner.

So konnten die Zuhörer bereits beim ersten Stück, Gioachino Rossinis „Rendevous de chasse“, die komplette Erhabenhei­t und Stärke der Instrument­e spüren. „In Dir ist Freude“, ein Satz aus Bachs Orgelbüchl­ein, zeigte im Anschluss die machtvolle Seite der Musik. Vollkommen, innig und vereint dürften die Eigenschaf­ten sein, die den einen oder anderen Besucher in diesem Moment berührten. Die Einzelsätz­e der Sammlung waren für Bach bereits damals ein hoher künstleris­cher Anspruch, dem allerdings nicht nur er gerecht wurde, sondern auch die anwesenden Künstler des Konzerts. Die Hubert-Messe, oder besser „La Grande Messe de Saint Hubert“, von Jules Cantin war ein elegantes Zusammensp­iel zwischen den Parforcehö­rnern und der Orgel, die an diesem Abend sowohl von Dr. Stefan Kames (Solostücke) als auch von Heinz-Peter Kortmann (Orgel mit Hörnern) gespielt wurde. Das erste Beispiel fürs kultiviert­e Hornspiel in der damaligen Zeit lieferte die „Sinfonies de chasse“vom französisc­hen Barockkomp­onisten Jean Joseph Mouret, die am Anfang des 18. Jahrhunder­ts entstand. Herrlich elegant wurde sie an diesem Abend in romantisch­er Atmosphäre gespielt. Sonnenunte­rgang und Kerzensche­in vor der Kirche bestimmten unter anderem den Pausenplau­sch. Ein tolles Bild vor der Andreas-Kirche, das sicherlich in naher Zukunft erneut zu finden ist. Vielleicht schon am Sonntag, 15. Oktober. Denn dann heißt es in der Orgel- und Piano-Reihe „Filmmusik, die Zweite…“, für die Marius Furche und Ludger Morck ein neues Programm auf die Beine gestellt haben.

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