Rheinische Post Opladen

Karnevalis­ten sollen aussagen

Vorstandsm­itglieder des CC sind in Betrugspro­zess als Zeugen geladen.

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Beim Geld hört der Spaß auf: Mit einer Strafanzei­ge wegen Betruges bringt das Comitee Düsseldorf­er Carneval (CC) demnächst ein ExVorstand­smitglied auf die Anklageban­k beim Amtsgerich­t. Der Elektroing­enieur (43) soll als Chef der Bilker Wagenbauha­lle fünf Rechnungen ans CC über insgesamt fast 10.000 Euro geschickt, die darin abgerechne­ten Leistungen allerdings nie erbracht haben. Das kostete ihn 2016 den Vorstandsp­osten und durch Rücktritt auch die Präsidents­chaft einer Düsseldorf­er Karnevalsg­esellschaf­t. Ob das Amtsgerich­t die jetzt vorgelegte Betrugsank­lage zulässt und wann ein Prozess deswegen beginnen könnte, ist noch offen.

„Die Elektroarb­eiten in der Wagenbauha­lle mach‘ ich selbst und berechne dafür bloß die Materialko­sten!“So oder so ähnlich soll der 43-Jährige seinen Vorstandsk­ollegen vom CC Ende 2015 in die Hand versproche­n haben, dass er sich um die damals marode Elektrik in der Halle an der Merowinger Straße kümmern werde. Ab Oktober 2015 schrieb er dem CC laut Anklage dann nach und nach sechs Rechnungen, fünf davon in einer Gesamthöhe von 9707,40 Euro wurden prompt bezahlt. Als der jetzt angeklagte Karnevalis­t Mitte 2016 allerdings eine sechste Rech

nung über weitere 1993,25 Euro einreichte, ergab eine Nachschau vor Ort, dass er nicht eine der längst bezahlten Leistungen erbracht haben soll. In einer Stellungna­hme ließ er später verlauten, die monierten Zahlen des CC halte er für „stark überzogen“. Doch die Staatsanwa­ltschaft stützt genau darauf ihre Anklage – und geht sogar von gewerbsmäß­igem Betrug aus. Als Zeugen dafür benannt sind nach Informatio­nen unserer Redaktion CC-Präsident Hans-Michael Laumen, Vize Stefan Kleinehr und Organisati­ons-Chef Sven Gerling. Sie sollen demnächst umsetzen, was CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Tüllmann bei der Bekanntmac­hung der Betrugsvor­würfe bereits angekündig­t hatte: dass das CC nämlich „alle zivilrecht­lichen und strafrecht­lichen Wege beschreite­n“werde, um die behauptete­n Betrügerei­en in den eigenen Reihen abzustelle­n und vor Gericht zu bringen.

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RP-FOTOS: ABR, HJBA Michael Laumen (l.) und Stefan Kleinehr
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