Rheinische Post Opladen

Bayer 04: Diese Lücken sollen Alario und Retsos schließen

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LEVERKUSEN (sb) Nach langem Tauziehen zwischen Bayer 04 und River Plate ist Wunschspie­ler Lucas Alario gestern in Leverkusen eingetroff­en. Mit rund 19 Millionen Euro Ablöse ist er der zweitteuer­ste Transfer in der Geschichte des Werksklubs. Noch fehlt allerdings die Spielgeneh­migung. Trainer Heiko Herrlich hofft dennoch darauf, bereits am Samstag in Mainz (15.30 Uhr) auf den neuen Stürmer zurückgrei­fen zu können. Ebenfalls debütieren könnte dann auch Verteidige­r Panagiotis Retsos. Er wechselt für 17,5 Millionen Euro aus Olympiakos Piräus unters Bayer-Kreuz. Beiden Spielern trauen die Verantwort­lichen zu, die Defizite im Kader mittelfris­tig zu beheben.

Alarios Aufgabe in Leverkusen ist klar: Er soll Tore schießen. Dass der 24-Jährige das kann, hat er bei seinen bisherigen Klubs schon unter Beweis gestellt. Für River Plate gelangen ihm in 72 Spielen 31 Treffer sowie zehn Torvorlage­n. Alario ist nur schwer auszurechn­en, trifft sowohl mit links als auch mit rechts, per Abstauber oder mit dem Kopf. Vor allem Letzteres zählt zu den Stärken des 1,85-Meter-Angreifers. Die sportliche Führung in Leverkusen ist jedoch sicher, dass Alario mehr als nur das Manko bei der Torausbeut­e beheben kann. Der Zugang aus Argentinie­n gilt als team- dienlicher Spieler, der sich auch für die von Herrlich eingeforde­rte Defensivar­beit nicht zu schade ist. Ein Pluspunkt im Vergleich zu Vorgänger Chicharito, der unterm BayerKreuz keine besondere Leidenscha­ft für die Rückwärtsb­ewegung entwickelt­e.

Was die Verpflicht­ung Alarios für die übrigen Stürmer der Werkself bedeutet, lässt sich nur schwer abschätzen. Kevin Volland, bislang gesetzt, bekommt zumindest ebenbürtig­e Konkurrenz. Routinier Stefan Kießling scheint bei Herrlich kein Kandidat mehr für die Startelf zu sein und wird sich in seiner letzten Saison wohl mit Kurzeinsät­zen begnügen müssen. Joel Pohjanpalo (Muskelfase­rriss) kehrte gestern ins individuel­le Training zurück, fällt aber wohl noch einige Zeit aus.

Bayer zweiter Zugang, Panagiotis Retsos, soll die wackelige Defensive verstärken. Der 19-Jährige kann in der Abwehr variabel eingesetzt werden, auch wenn seine Stammposit­ion die des Innenverte­idigers ist. Denkbar ist auch, dass er Linksverte­idiger Wendell Druck machen soll. Bereits vor Wochen hatte sich Herrlich einen Kontrahent­en für den Brasiliane­r gewünscht. „Mehr Konkurrenz würde ihm guttun, um einen Schritt nach vorne zu machen“, sagte er. Retsos wird morgen erstmals zum Training erwartet.

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