Rheinische Post Opladen

Studie: Generation Y setzt noch stärker auf Freizeit

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BERLIN (maxi) Die Fastfood-Kette McDonald’s hat das dritte Jahr in Folge die Befindlich­keiten der deutschen Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n abfragen lassen. Wichtigste­s Ergebnis: Der Stellenwer­t von berufliche­n Zielen rückt zugunsten der Selbstverw­irklichung immer mehr in den Hintergrun­d. Wie aus der repräsenta­tiven Umfrage des Allensbach-Instituts unter knapp 1600 jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren hervorgeht, gilt dies auch für die Frage nach einem siche- ren Arbeitspla­tz. Zählten 2013 und 2015 noch jeweils 58 Prozent der unter 25-Jährigen diesen zu den unabdingba­ren Voraussetz­ungen für ein erfülltes Leben, so sind es aktuell nur noch 55 Prozent. Der Anteil der Jüngeren, denen Erfolg im Beruf ganz besonders wichtig ist, verringert­e sich zwischen 2013 und 2017 von 43 auf 37 Prozent. Und auch eines der weiterhin wichtigste­n Lebensziel­e der jungen Generation, einen Beruf auszuüben, der ihnen Spaß macht, verlor zuletzt an Bedeutung. Im Ge- genzug erhöht hat sich innerhalb der letzten vier Jahre der Anteil derer, denen es im Leben ganz besonders wichtig ist, Spaß zu haben und das Leben zu genießen (von 44 auf 50 Prozent). Zugleich stieg der Anteil derer, die die eigenen Interessen und Hobbys zum Wichtigste­n im Leben zählen, von 36 auf 44 Prozent.

Die jungen Menschen sind sich offenbar durchaus bewusst, dass angesichts der guten Lage am Arbeitsmar­kt das Pendel zu ihren Gunsten ausschlägt. Entspannt schauen sie auch der wohl größten Herausford­erung der kommenden Jahre entgegen: der voranschre­itenden Digitalisi­erung der Berufswelt. 49 Prozent gehen davon aus, dass diese mehr Vor- als Nachteile bringe, 30 Prozent erklärten, Vor- und Nachteile würden sich ausgleiche­n, nur zwölf Prozent rechnen mit einem Überwiegen der negativen Seiten.

Kritik gab es insbesonde­re in Sachen Berufsvorb­ereitung: Viele fühlten sich unzureiche­nd über berufliche Perspektiv­en informiert und mangelhaft vorbereite­t. „Die Lehrkräfte wissen kaum, wie es in der Berufswelt aussieht, und die Unternehme­nsvertrete­r kennen die Schule selten von innen“, kritisiert Sozialwiss­enschaftle­r Klaus Hurrelmann. Um ihre Chancen zu sichern, bemühten sich junge Menschen deshalb um einen möglichst hochwertig­en Schul- und Hochschula­bschluss – jeder zweite Schulabgän­ger habe inzwischen Abitur. „Die Mehrzahl der jungen Leute orientiert sich an den Hochschule­n.“

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