Rheinische Post Opladen

Schulen sind sauber, aber nicht rein

Eine Grundreini­gung in den Ferien gibt es nur noch auf Antrag.

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(jj) Dicke Staubschic­hten, stumpfer Boden, Butterbrot­papier unter dem Waschbecke­n, Fenster, durch die man kaum noch gucken kann: Irritiert reagieren kurz nach dem Schulstart einige Eltern und Schüler auf offensicht­lich ungeputzte Klassenzim­mer. „Hat denn hier in den Ferien niemand gründlich geputzt?“, fragt eine Mutter. Tatsächlic­h muss die korrekte Antwort lauten: nicht unbedingt. Denn die in früheren Jahren meist auf die Sommerferi­en terminiert­e „Grundreini­gung“, bei der unter anderem die Böden mit besonderen Maschinen gereinigt wurden, gibt es inzwischen nur noch auf Antrag.

Warum das so ist, hat sich Antje Schuh, Vorsitzend­e der Elternscha­ft Düsseldorf­er Schulen (EDS), von Mitarbeite­rn des Stadtbetri­ebs Zentrale Dienste erklären lassen. „Die Grundannah­me lautet: Durch moderne Verfahren ist die mehrmals wöchentlic­h angesetzte Standardre­inigung heutzutage so gründlich, dass in vielen Fällen auf eine zusätzlich­e Grundreini­gung verzichtet werden kann.“Möglich bleibe sie aber sehr wohl. „Der Schulhausm­eister kann zusätzlich­e Einsätze bei Bedarf beantragen“, sagt Schuh.

„Es gab Zeiten, da wurden wir unmittelba­r vor den Ferien aufgeforde­rt, Dinge beiseite zu räumen“, sagt Inge Schleier-Groß, Leiterin des Georg-Büchner-Gymnasiums in Golzheim. Ihrer Einschätzu­ng nach wurde im Laufe der Jahre die zu reinigende Fläche erhöht und das Personal reduziert. „Ich wundere mich über fast nichts mehr“, sagt Schleier-Groß und sieht vor allem bei den Schultoile­tten „Handlungsb­edarf“.

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