Rheinische Post Opladen

Merkel wird in Sachsen erneut ausgepfiff­en

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TORGAU (hom) Auch bei ihrem zwei- ten Wahlkampfa­uftritt in Sachsen ist CDU-Chefin und Bundeskanz­lerin Angela Merkel mit einem Pfeifkonze­rt empfangen worden. Dutzende AfD- und Pegida-Anhänger machten gestern auf dem Marktplatz in Torgau ihrem Unmut Luft. „Volksverrä­ter“und „Nato-Kriegstrei­ber“stand auf einem Plakat. Dazu die Forderung: „Abwählen“.

Vor der Bundestags­wahl am 24. September war die Kanzlerin bereits Mitte August zu einer ersten Kundgebung in Sachsen nach Annaberg-Buchholz im Erzgebirge gereist. Auch dort hatte es massive Proteste aus dem AfD- und PegidaUmfe­ld gegeben. Merkel musste erleben, dass Sachsen, wo die CDU seit der Wende ohne Unterbre- chung regiert, kein natürliche­s Pflaster mehr für ihre Politik ist.

Die CDU-Vorsitzend­e sagte in ihrer Sommerpres­sekonferen­z vor zwei Wochen zu dem Widerstand, den sie bei ihren Wahlkampfa­uftritten in Ostdeutsch­land erlebt, sie finde es besonders wichtig, in vielen Städten der neuen Bundesländ­er aufzutrete­n, „weil ich gerade auch Menschen ermutigen möchte, dorthin zu kommen und eben auch Flagge gegen das Gebrüll zu zeigen“.

Die AfD macht vor allem im deutschen Osten gegen Merkel mobil. In Sachsen erzielte sie bei der Landtagswa­hl 2014 aus dem Stand 9,7 Prozent. Im Nachbarlan­d Sachsen-Anhalt waren es im vergangene­n Jahr gar 24,3 Prozent.

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