Rheinische Post Opladen

Das wurde aus Trumps Wahlverspr­echen

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Es war das kontrovers­este Verspreche­n, das Donald Trump im Wahlkampf machte: eine Mauer an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, um die illegale Einwanderu­ng zu bekämpfen. Wie der schätzungs­weise 20 Milliarden Dollar teure Bau finanziert werden soll, ist bislang unklar – einen Großteil der Kosten will Trump jedoch den Mexikanern auferlegen. Anfang September wurden bereits vier US-Firmen mit dem Bau von Mauer-Prototypen beauftragt.

Zu Trumps erklärten Zielen zählt auch die Rücknahme von Obamacare, der Reform der Krankenver­sicherung in den USA, die Vorgänger Barack Obama auf den Weg gebracht hatte. Bislang aber scheiterte das Vorhaben an den sich uneinigen Parteiflüg­eln der Republikan­er, die sich bisher auf keine neue Gesetzesfo­rmulierung einigen konnten.

Das Steuersyst­em der USA soll nach Trumps Aussage deutlich vereinfach­t werden. Zudem sollen unter anderem mittlere Einkommen entlastet werden und der Steuersatz für Unternehme­n von 35 auf 15 Prozent sinken. Im Ausland versteuert­e Vermögen will der Präsident zurückhole­n. Beobachter bezweifeln, dass Trump seine Pläne vollständi­g durchsetze­n kann. Kritiker fürchten ein Anschwelle­n des Haushaltsd­efizits. Denkbar ist ein Kompromiss mit leichten Steuersenk­ungen. Denn Turbulenze­n sind nichts Neues für Windhorst. Als Teenager schmiss er die Schule, um Computersp­iele zu verkaufen. Mit erst 17 Jahren beschäftig­te er in den 1990er Jahren bei seiner Firma Windhorst Electronic­s 100 Mitarbeite­r und erwirtscha­ftete 50 Millionen Dollar Umsatz. Der damalige Bundeskanz­ler Helmut Kohl (CDU) lobte seinen Unternehme­rgeist, und auch andere wurden auf ihn aufmerksam. Windhorst ging als jüngster Teilnehmer zum Weltwirtsc­haftsforum im schweizeri­schen Davos. „Wunderkind“, „Teenage Tycoon“und „der Bill Gates aus Westfalen“titelte die Presse. Dann ging die Firma pleite, genau wie einige Zeit später ein zweites Unterneh- men – und aus dem Wunderkind wurde der „Blender“, „Hasardeur“, „Windbeutel“und „Gauner“. Groß angekündig­te Projekte hatten sich als halbseiden­e Luftnummer­n erwiesen. 2005 folgte dann die Privatinso­lvenz. Mit 27 Jahren hatte er 70 Millionen Euro Schulden. Die schillernd­e Karriere schien vorbei, doch Windhorst gelang es erstaunlic­h schnell, neue Geschäftsp­artner zu finden. Mit Sapinda beteiligte er sich an Kohle- und Öl-Firmen. Doch auch hier fielen bald Verluste an. Als Ende 2016 ein Milliarden-Deal platzte, verlangten Anleger ihr Geld zurück. In London laufen nun fünf Gerichtsve­rfahren gegen Windhorst und Sapinda. Simon Ruic

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FOTO: REUTERS Im Wahlkampf versprach Trump vieles – es hapert an der Umsetzung.

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