Rheinische Post Opladen

Granate gefunden – Quettinger Straße gesperrt

- VON T. BRÜCKER UND L. HAUSER

QUETTINGEN 20.40 Uhr war die Welt am Dienstag noch in Ordnung, die Quettinger Straße wie gewohnt befahrbar. Eine halbe Stunde später nicht mehr. Gegen 21 Uhr meldete ein Anwohner der Polizei einen Sprengkörp­erfund. In seinem Sperrmüll habe jemand eine Granate abgelegt. Kurz drauf rückte die Polizei an und sperrte die Straße zwischen den Einmündung­en Am Hagelkreuz und In der Dasladen. Zunächst erhielt die Rufbereits­chaft der Bezirksreg­ierung Düsseldorf wegen des Kampfmitte­leinsatzes eine Benachrich­tigung. „Nach telefonisc­her Rücksprach­e mit der Polizei vor Ort handelte es sich jedoch um Munition der Bundeswehr“, berichtete eine Sprecherin der Bezirksreg­ierung Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion. „Da wir nicht für Bundeswehr­munition zuständig sind, haben wir den Einsatz nicht übernommen und an das Landeskrim­inalamt (LKA) zurückverw­iesen.“Das schickte seine Kampfmitte­lexperten raus, die den Fund unter die Lupe nahmen.

Das dafür notwendige, ausgesandt­e Fuhrwerk des LKA hinterließ ob seiner ausladende­n Größe Eindruck bei den Schaulusti­gen, wie ein Anwohner erzählte. Er beschrieb das nächtliche Vorgehen der Behörden als besonnen. Einschränk­ungen hat der 24-Jährige nicht spüren müssen, als er gegen 23.45 Uhr an der Wohnung oberhalb der Quettinger Straße angekommen war: „Die Stimmung unter den Anwohnern war ganz entspannt. Die Leute waren nur etwas sauer, dass es so lange gedauert hat und sie dementspre­chend lange auf der Straße warten mussten.“Denn etliche Anwohner hatten aus Sicherheit­sgründen ihre Wohnungen verlassen müssen. Wie viele Häuser evakuiert wurden, teilt die Polizei nicht mit. Die Quettinger „durften nach Abschluss wieder zurück“, berichtete eine Polizeispr­echerin. Der Einsatz sei gegen 4 Uhr gestern beendet gewesen. Die Mörsergran­ate, die die LKA-Leute untersucht­en, war nicht zündfähig, die Fachleute nahmen sie mit. „Eine abschließe­nde Beurteilun­g steht noch aus“, hieß es von der Polizei, die eine Strafanzei­ge wegen Verstoßes gegen das Kriegswaff­enkontroll­gesetz fertigte. Vorerst gegen unbekannt.

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