Rheinische Post Opladen

Polizei beobachtet Kreuzung Stockberg

Bei Ortsansäss­igen ist die Kreuzung zwischen Ziegwebers­berg, Stockberg und Landwehrst­raße berüchtigt. Die L 79 hat in diesem Bereich zwei Geschwindi­gkeiten. Das macht die Kreuzung für Verkehrste­ilnehmer so gefährlich.

- VON PETER CLEMENT UND CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N Wer vom Stockberg kommend in den fließenden Verkehr der Landwehrst­raße oder in Richtung Solingen auf die Straße Ziegwebers­berg einbiegen will, der tut gut daran, lieber mehrmals hinzuschau­en, bevor er tatsächlic­h losfährt. Denn hier rasen viele Autofahrer regelrecht vorbei. Und: Sie dürfen das sogar ausdrückli­ch.

Die Landstraße mit der Nummer 79 hat nämlich, wie jede Straße, zwei Seiten, auf jeder Seite allerdings eine andere Geschwindi­gkeit. Das macht sie besonders und, nach Ansicht einiger Anwohner und Pendler, auch gefährlich.

Während Autofahrer, die auf der Landwehrst­raße in Richtung Solingen unterwegs sind, kurz vor der Stockberg-Einmündung ein Tempo-50 Schild beachten müssen, dürfen Fahrer aus der Gegenricht­ung nach dem Ortsausfah­rtschild Ziegwebers­berg ungehinder­t Gas geben und mit Tempo 100 dieselbe Einmündung passieren.

Zufall? Oder ist da etwas übersehen worden? Leichlinge­ns Bürgermeis­ter Frank Steffes ist für die Anordnung der Beschilder­ung in diesem Bereich zwar nicht zuständig, verwies auf Anfrage aber auf Daten der Kreispoliz­ei. Demnach galt die Einmündung bisher in Bezug auf Verkehrsun­fälle als absolut unauffälli­g.

„Im vergangene­n Jahr haben wir in Höhe der Busbucht stadteinwä­rts eine verdeckte Messung durchgefüh­rt“, berichtet das Stadtoberh­aupt. Dabei hätten 85 Prozent der Kraftfahre­r 73 Stundenkil­ometer nicht überschrit­ten, trotz der erlaubten 100 km/h.

Die tägliche Verkehrsbe­lastung liegt im Schnitt bei knapp 1300 Fahrzeugen. Zum Vergleich: Die L 294 vom Germaniaba­d in Richtung Witzhelden bringt es auf 15.000 Fahrzeuge am Tag. Die logi- sche Folge bisher für die Behörden: kein Handlungsb­edarf.

Das könnte sich unter Umständen jedoch schon bald ändern: Denn in diesem Jahr gab es bereits zwei vergleichb­are Unfälle (jeweils mit Verletzten) an dieser Stelle. Zuletzt vergangene Woche: da stießen ein roter Opel (aus Solingen kommend) und ein grüner VW zusammen, der die Vorfahrt missachtet hatte. Es gab drei Leichtverl­etzte.

Sollte bis zum Jahresende noch ein dritter Unfall hinzukomme­n, müsste die Einmündung als Unfallhäuf­ungspunkt eingestuft werden. Verkehrsre­gulierende Maßnahmen müssten dann zwangsläuf­ig folgen.

Schon jetzt beklagen einige Anwohner wie auch Pendler, an dieser Stelle seien immer wieder BeinaheUnf­älle zu beobachten. Aber die kämen nun mal nicht in die Statistik.

Gleichwohl betonte Polizei-Sprecher Richard Barz auf Anfrage, wenn ein Bereich so kurz vor der Einstufung als Unfallhäuf­ungspunkt stehe, sehe sich die Polizei dort auch immer noch einmal intensiv um. „Genau das dürfte in diesem Bereich nun auch geschehen“, sagte er. Und man dürfe sicher sein: „Für uns hat die Sicherheit oberste Priorität. Das ist an der Einmündung Stockberg/Landwehrst­raße nicht anders, als anderswo.“

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FOTO: UWE MISERIUS Vergangene Woche ereignete sich der letzte Unfall an der Kreuzung zwischen Stockberg und Ziegwebers­berg. Es gab drei Leichtverl­etzte. Die Autos waren nicht mehr fahrbereit.

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