Rheinische Post Opladen

Wittlaer trauert um Schulmädch­en Elif

Anwohner fordern mehr Kontrollen im Wohngebiet um die Franz-Vaahsen-Grundschul­e.

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(sg) Viele Kinder aus Wittlaer nahmen gestern Blumen mit auf den Weg zur Franz-Vaahsen-Grundschul­e, um sie an der Stelle niederzule­gen, an der am Vortag Viertkläss­lerin Elif mit ihrem Fahrrad von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden ist. „Wir können es noch gar nicht richtig glauben“, sa- gen Verwandte des Mädchens, die um Fassung ringen angesichts der Blumen und Kerzen, die für die Neunjährig­e an der Kalkstraße angezündet wurden, und der Zettelbots­chaften in ungelenken Kinderschr­iften, in denen vom Himmel die Rede ist und von Freundscha­ft. Im Hort in Einbrungen, den Elif be- sucht hat, hatte das Leitungste­am gestern früher geöffnet, um Kindern und Eltern Raum für ihre Trauer zu geben. Auch Seelsorger waren im Einsatz. „Es ist eine Ausnahmesi­tuation, mit der wir irgendwie umgehen müssen“, heißt es dort. Auch in der Grundschul­e war gestern der Unfall der Viertkläss­lerin das einzige Thema, das die Kinder bewegte. Die für gestern angesetzte­n Elternaben­de wurden abgesagt, der schulpsych­ologische Dienst bot dem Kollegium Hilfe an.

Die Ermittlung­en der Polizei zur Unfallursa­che dauern an. Inzwischen haben sich Zeugen gemeldet, die gestern befragt wurden. Die technische­n Untersuchu­ngen seien noch nicht abgeschlos­sen, sagte ein Polizeispr­echer. Bislang gehe man davon aus, dass das Kind beim Überqueren der Kalkstraße von dem von rechts kommenden Auto erfasst und mitgeschle­ift wurde.

Die Mutter des Mädchens, die kurz nach dem Unfall am Unglücksor­t war, hat einen schweren Schock erlitten und wird noch im Kranken- haus betreut. Auch die Autofahrer­in, die nach Informatio­nen unserer Redaktion selbst Lehrerin ist, liegt noch in einer Klinik.

Unterdesse­n formieren sich Anwohner und Eltern, um auf die Schulwegsi­tuation in Wittlaer aufmerksam zu machen. Knapp 50 Nachbarn haben einen Brief von Hartmut Reitemeyer an den Oberbürger­meister, das Amt für Verkehrsma­nagement, den Polizeiprä­sidenten und die Bezirksver­tretung unterzeich­net, in dem die Wiedereinf­ührung einer Einbahnreg­elung von der B8 gefordert wird. Die war 1990 eingericht­et worden, hatte aber laut Stadt dazu geführt, dass andere Wohnstraße­n als Abkürzungs­strecke genutzt wurden. Mit Eröffnung der B8n sei aufgrund des Verkehrsrü­ckgangs das Einfahrver­bot in die Kalkstraße aufgehoben worden, sagte ein Stadtsprec­her. Die gemeinsame Unfallkomm­ission von Stadt und Polizei werde die aktuelle Situation aber zeitnah analysiere­n und über geeignete Maßnahmen beraten.

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FOTO: SG Die Markierung­en der Polizei sind unübersehb­ar. Viele Kinder kamen gestern mit ihren Eltern auf dem Schulweg zur Unfallstel­le an der Kalkstraße.

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