Schönfärberei
Zu „Gut integriert, aber ...“und „Studie: Muslime besser integriert“(RP vom 25. August): Gut, dass der Kommentar von Philipp Jacobs das Thema etwas relativiert hat, denn die Studie ist Schönfärberei in Reinform. Kaum anzunehmen, dass die Forscher von der Bertelsmann-Stiftung z.B. nach Duisburg-Marxloh gegangen sind, das ja in derselben Ausgabe der RP eine Seite weiter vorgestellt wird. Auch wenn es dabei vornehmlich um die Zigeuner aus Südosteuropa geht, die sich seit Jahren dort niederlassen, so ist doch der Stadtteil insgesamt seit Anfang der 1970er Jahre geprägt von Türken, bei denen die Integration immer mehr rückläufig ist. Hier ist eine Parallelgesellschaft entstanden, wie sie auch in Essen und Dortmund, Köln und Berlin, Hamburg und Bremen existiert. Das ist die Wahrheit, die in der Studie ausgeblendet wurde. Da ich von 1972 an fast vierzig Jahre lang im Duisburger Norden (Hamborn und Marxloh) berufstätig war, habe ich die Entwicklung dort mit eigenen Augen verfolgen können und weiß deshalb sehr wohl, wovon ich spreche. Wolfgang Reith Neuss Zu „Streit um Privatschulen für Reiche“(RP vom 21. August): Wenn Sie schon in das Rot-Grüne-Bildungshorn blasen, dann fragen Sie sich doch einmal, warum eine steigende Zahl von Eltern ihre Kinder in Privatschulen schickt? Unsere ehemalige Ministerpräsidentin Kraft kennt die Antwort aus leidvoller eigener Erfahrung: Verantwortungsbewusste Eltern haben die Nase voll von den Experimenten dogmatischer, resp. ideologisierter Bildungspolitiker. Deshalb bezahlen sie Geld für alternative Angebote. Dr. Peter Zeitz Hilden