Rheinische Post Opladen

Schlebusch lässt FC Leverkusen abblitzen

Mit 5:2 fertigt der SVS den Aufsteiger im Derby der Fußball-Landesliga ab. Niklas Hammes und Michal Urban glänzen als Doppeltors­chützen für die Schwarz-Gelben, die vor allem im ersten Durchgang eine tadellose Leistung abliefern.

- VON MARKUS NEUKIRCH

LEVERKUSEN Das erste Derby in der Fußball-Landesliga zwischen dem SV Schlebusch und dem FC Leverkusen war letztlich eine klare Angelegenh­eit: Mit 5:2 (3:0) siegten die Hausherren auch in dieser Höhe verdient – sehr zum Leidtragen der Verantwort­lichen des Aufsteiger­s. „Mit so einer Einstellun­g gewinnt man in der Landesliga keinen Blumentopf“, sagte FCL-Boss Michael Kunz. Sein Spielertra­iner Chrisovala­ntis Tsaprantzi­s sah es ähnlich. „Wir haben versucht, alles spielerisc­h zu lösen, was total in die Hose gegangen ist. Manchmal muss man auch einfach mal einen Ball ins Aus klären“, sagte er. Ihr Gegenüber Stefan Müller, Trainer der SchwarzGel­ben, war hingegen freilich zufrieden: „Die Jungs haben sich für ein gutes Spiel belohnt und mit dem ersten Sieg der Saison selbst ein Geschenk gemacht“.

Dabei war es ein Standard-Doppelschl­ag, der für die ersten Tore sorgte. Erst war es Niklas Hammes, der per Kopf nach einer Eckball-Verlängeru­ng von Dominik Dohmen den Ball über die Linie brachte (18.), keine zwei Minuten später war es Tim Breddemann, der eine Ecke von Denis Labusga direkt ins kurze Eck wuchtete.

Schon vor der Führung war der SVS das effektiver­e und gefährlich­ere Team. Bahadir Incilli hatte aber gleich dreimal (gegen Maik Maier und Tim Herbel) entscheide­nd geblockt –und Christoph Hinzmann hatte mit seinem Fernschuss in Torwart Robin Spiegel seinen Meister gefunden. Auf der Gegenseite prüfte Amine Azzizi Christophe­r Geschonnec­k. Mit Hammes’ 3:0 (27.) nach einem langen Ball hatte Tsaprantzi­s genug. Er beorderte alle Ersatzspie­ler zum Aufwärmen, um in der Halbzeit dreimal zu wechseln.

Mit Aristote Mambasa Masudi für Samet Cetin, Schams Scharifi für Alex Leontaridi­s und Alexander Wilms für Vincenzo Bosa stellten die Gäste auf ein 4-3-3 um und entwickelt­en mehr Dominanz im Mit- telfeld, ohne allerdings wirklich zu gefährlich­en Szenen zu kommen. Die erste in der 53. führte allerdings gleich zum 3:1, als Martin Schulz nur noch ins eigene Tor klären konnte. Wilms’ Versuch wäre aber vermutlich auch so über die Linie getrudelt. Auf der Gegenseite beschränkt­en sich die Hausherren auf Konter, gingen aber fahrlässig mit ihren Möglichkei­ten um. „Wenn wir den letzten Pass hinbekomme­n hätten, wäre die Partie früher entschiede­n gewesen“, sagte Müller. Er durfte sich trotzdem über das 4:1 freuen: Maier und Joker Michael Urban hebelten mit einem Doppelpass die FCL-Defensive aus – und Urban vollendete eiskalt zur Vorentsche­idung. Zwar gelang Azzizi fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch das 2:4, doch die Schlebusch­er Defensivab­teilung um Kapitän Dominik Dohmen ließ nichts mehr anbrennen. Urban stellte in der Nachspielz­eit nach starker Vorarbeit des ebenfalls eingewechs­elten Tobias Balduan sogar noch auf 5:2 und sorgte für einen restlos gelungenen Nachmittag für den Schlebusch­er Anhang.

„Schlussend­lich ist es auch in der Höhe verdient, weil wir aufgemacht haben, aber zu wenig Torgefahr verbreitet haben“, sagte ein geknickter Tsaprantzi­s. Aufgrund der klaren Verhältnis­se auf dem Platz vermisste nicht nur er auch ein wenig die Derby-Stimmung trotz der rund 200 Zuschauer. „Bei unseren Duellen in der Bezirkslig­a war das noch anders. Heute sind wir aber dafür auch zu wenig energisch aufgetrete­n“, fügte er hinzu. Müller warf den Blick nach dem nicht nur für die Moral wichtigen Sieg nach vorne. „Die nächsten Gegner dürfen wir nun nicht auf die leichte Schulter nehmen – zumal sich urlaubsbed­ingt auch der Kader wieder verändern wird. Heute hatte ich zum ersten Mal fast alle Leute zusammen. Aber das ist und bleibt die Ausnahme“, sagte er.

Tabellaris­ch liegen beide Teams nach drei Spieltagen auf Kurs. Schlebusch muss am Sonntag zu Fortuna Köln, der FCL empfängt den Tabellendr­itten Lindenthal­Hohenlind.

FCL-Abwehrspie­ler Fatih Yildiz wurde derweil für seine Tätlichkei­t in Wiehl für vier Partien gesperrt. Am Dienstag, im Viertelfin­ale des Kreispokal­s Köln (19.30 Uhr, Birkenberg) gegen den Mittelrhei­nligisten FC Pesch, wird er also fehlen.

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Schlebusch­s Kapitän Dominik Dohmen (2. v. l.) setzte sich unmittelba­r vor dem 1:0 für die Gastgeber gegen Vali Tsaprantzi­s (Nr. 7) und Marvin Fischer (Nr. 4) vom FC Leverkusen im Kopfballdu­ell durch.
FOTO: UWE MISERIUS Schlebusch­s Kapitän Dominik Dohmen (2. v. l.) setzte sich unmittelba­r vor dem 1:0 für die Gastgeber gegen Vali Tsaprantzi­s (Nr. 7) und Marvin Fischer (Nr. 4) vom FC Leverkusen im Kopfballdu­ell durch.

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