Rheinische Post Opladen

7500 Gäste im Rausch der Regenbogen-Farben

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Miri, Steffi, Ricky und Alex gehören zu 13 Mitglieder­n des „Pudel Rudel“– einem Kegel-Club aus Kempen. Sie sind nicht zufällig in Leverkusen gestrandet, sondern haben einen gezielten Tagesausfl­ug geplant: Sie gehören zu den rund 7500 Besuchern, die beim „Holi Festival of Colours“auf der Wiese vor dem Neulandpar­k zu Elektromus­ik tanzen und Farbbeutel durch die Luft werfen. „Wir schauen einmal im Jahr, wohin wir unseren Vereinsaus­flug machen“, sagt Alex, die bereits ein Holi-Festival besucht hat. „Ich dachte, das wäre genau das richtige für uns.“

Zu erkennen war das „Rudel“an seinen Mottoshirt­s, die einen großen Pudel auf dem T-Shirt-Rücken zeigen. „Ein Pudel ist beim Kegeln der Begriff für einen Fehlwurf, daher unser Name“, erläutert Steffi, die sich bei dem Festival wohlfühlt. Einzig die Farben seien nicht so kräftig, wie es bei den Aufnahmen im Internet zu sehen sei, sagt sie. „Am Ende ist es nur noch grauer Staub. Aber das ist ja normal, wenn sich die Farben in der Luft mischen.“

Max Riedel, einer der drei Initiatore­n des Festivals, ist mit dem Andrang zufrieden: „Trotz des schlechten Wetters sind so viele Menschen da“, lobt der studierte Marketinge­x- perte, der speziell für das „Holi Festival of Colours“alles andere hat ruhen lassen. Er widmet sich jetzt ausschließ­lich diesem Projekt, das seit 2013 existiert und in Leverkusen bereits zum fünften Mal stattfinde­t. Als Geschäftsf­ührer der „Holi Concept GmbH“hält er die Fäden in der Hand und kümmert sich um alles, was mit Zahlen zu tun hat. Mit viel Leidenscha­ft und Engagement, denn er glaubt, dass der Trend nach wie vor ungebroche­n ist. „Zwar ändert sich jedes Jahr das Sicherheit­skonzept an den einzelnen Standorten. Aber der gute Andrang zeigt, dass sich der Aufwand immer wieder lohnt“, sagt er.

Auch die einzelnen Farbbeutel werden zusammen mit einer Pro- duktionsfi­rma hergestell­t. Denn eigene Farbbeutel dürfen Besucher nicht mitbringen. „Wir müssen darauf achten, dass wir Gesundheit­sstandards einhalten. Die Farbe darf weder dem Menschen schaden noch der Umwelt. Sie fällt ja auch auf den Boden“, erläutert Riedel. Zwei Euro kostet am Ende solch ein Farbbeutel, dessen Inhalt die Besu- cher während der Musik für drei Sekunden in die Luft pulverisie­rt.

Das „Fest der Farben“ist ursprüngli­ch ein indisches Frühlingsf­est, das dort bis zu zehn Tagen andauern kann. Es ist in Indien für die ganze Familie gedacht und hat spirituell­e und versöhnlic­he Züge. In Deutschlan­d wird eher das jüngere Publikum angezogen und der Spaß steht im Vordergrun­d. Das soll auch die nächsten Jahre so bleiben: „Solange das Publikum da ist, werden wir dieses Festival jedes Jahr in Leverkusen veranstalt­en“, kündigt das Max Riedel an, während das „Pudel Rudel“und die übrigen 7500 Gäste im Neulandpar­k die knallbunte­n Farbexplos­ionen zu Elektrobea­ts genießen.

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FOTO: UWE MISERIUS Schillernd wie der Regenbogen: Tausende Fans feierten im Neulandpar­k das Musik- und Farbspekta­kel „Holi Festival of Colours“.

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