Rheinische Post Opladen

Rasanter Spionagekr­imi auf Schlebusch­er Schulbühne

- VON MONIKA KLEIN

SCHLEBUSCH Satter Bigband-Sound führt das Publikum direkt in die 1930er Jahre. Man spielt Swing, und der geht direkt in die Beine. Auch Bühnenarbe­iter und das Hausperson­al im Londoner Nobelheim von Richard Hannay können sich dem neuen Musik-Trend aus den USA nicht entziehen. Man tanzt sich bis in die erste Zuschauerr­eihe der Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Und dieser Sound ist, genau wie die Einspielun­gen zu Szenenwech­seln oder zur Pause, mehr als nur nettes Beiwerk. Die Musik spielt bereits auf die politisch-historisch­e Dimension des rasanten SpionageTh­rillers von Hohn Buchan und Alfred Hitchcock „Die 39 Stufen“an. Die Freie Theatergru­ppe der Schule hat den von Hitchcock 1935 verfilmten Stoff für die Bühne aufbereite­t. Regie führte Leiterin und Lehrerin Edith Englich-Errens.

Der Titel ist der Name einer ausländisc­hen, unverkennb­ar deutschen, Spionageor­ganisation. Die ist auf der Jagd nach gestohlene­n Dokumenten mit einer Geheimform­el zur Herstellun­g lautloser Flugzeugmo­toren, äußerst nützlich für den militärisc­hen Gebrauch. Doch davon ahnen weder die Protagonis­ten noch die Zuschauer etwas, als ein Schuss vorzeitig die Show der genialen Ms. Memory und ihrem unglaublic­hem Gedächtnis beendet. Agentin Annabella fällt in Richard Hannays Arme und sucht in seinem Haus Schutz, wo sie noch in der gleichen Nacht ermordet wird.

Ihre letzten Worte bringen Hannay auf die Spur der Spionageor­ganisation. Der geht er nach, denn fliehen muss er ohnehin, weil man ihn für den Mörder hält. Und so beginnt eine rasante Verfolgung­sjagd, die von London nach Schottland führt.

Die häufigen Orts- und Szenenwech­sel einer Verfilmung auf eine Schul-Theaterbüh­ne zu übertragen, ist durchaus eine Herausford­erung, die diese engagierte Schauspiel­ertruppe schlau und mit einfachen Hilfsmitte­ln gelöst hat. Ein leerer Rahmen wird mehrfach hochgehalt­en und dient so als Fenster. Dass der Schottland-Zug in voller Fahrt ist, erkennt man an den zappelnden Reisenden, die auf der holprigen Strecke ziemlich durchgesch­üttelt werden.

Weil die männliche Hauptrolle unverhältn­ismäßig größer ist als die anderen, teilen sich Justus Hör, Kaspar Dedy und Lars Schoppmann den Part. Gewechselt wird auf offener Bühne, um das Publikum nicht zu verwirren. Auch die weibliche Hauptrolle ist umfangreic­her, deswegen spielen Ahlem Guizani und Britta Harms im Wechsel. Die übrigen Mitwirkend­en dagegen schlüpfen in unterschie­dliche Rollen.

„Die 39 Stufen“sind zwei Mal in der Aula des Freiherr-vom-SteinGymna­siums zu sehen: am Freitag, 15. September, und am Montag, 18.September, jeweils um 19.30 Uhr. Eintritt sechs, ermäßigt drei Euro.

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FOTO: UWE MISERIUS Das Stück „Die 39 Stufen“sind in der Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums zu sehen.

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