Rheinische Post Opladen

16.720 Leverkusen­er haben schon gewählt

Briefwahl ist im Trend. Bis Freitag können Bürger davon noch Gebrauch machen. Sonntag gibt’s im Rathaus Catering.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Udo Reudenbach ist das fast suspekt: „Wir sind geschmeidi­g durch die bisherige Vorbereitu­ngszeit auf die Bundestags­wahl gekommen, das ist unheimlich.“Dabei hat der Leiter der Bürgerbüro­s, für den es dienstlich gesehen die letzte Wahl sein wird – Reudenbach geht Ende des Jahres in Ruhesand –, diesmal umplanen müssen. Denn: Nicht mehr am Wahlsonnta­g an der Urne den Stimmzette­l einwerfen liegt im Trend, sondern die Briefwahl. Vor vier Jahren bei der Bundestags­wahl hatten insgesamt 17,5 Prozent aller wahlberech­tigten Leverkusen­er einen Wahlschein vorab beantragt – dieses Mal sind es bis gestern 20,9 Prozent gewesen. Umgerechne­t sind das rund 24.400 der 116.806 Lever- kusener. Der Rücklauf lässt Reudenbach auf das Knacken einer besonderen Marke hoffen; 14,3 Prozent oder 16.720 Wähler haben bereits per Briefwahl abgestimmt: „Die 20.000 beim Rücklauf könnten wir schaffen.“

Dem Trend folgend hat die Stadt für den Bereich Briefwahl-Antragsbea­rbeitung zehn Mitarbeite­r zusätzlich zu den zuständige­n des Bürgerbüro­s eingeteilt. Am Wahlabend sind 300 Stadtmitar­beiter im Einsatz. Zudem gibt es dieses Mal ein Wahllokal mehr, nämlich insgesamt 109. Laut Stadt sind 58 davon barrierefr­ei und 16, etwa über eine Rampe, barrierefr­ei hergericht­et.

Die wichtigste­n Fakten vor und zur Bundestags­wahl 2017:

Briefwahl Wer noch keine Unterlagen beantragt hat, sollte sich sputen, rät Melanie Offermann vom Bürgerserv­ice. Die Unterlagen können so angeforder­t werden: • per Post (Wahlbenach­richtigung ausgefüllt im frankierte­n Umschlag ans Wahlamt senden), • per Mail (Namen, Geburtsdat­um und Adresse) an wahlen@stadt.leverkusen.de, • per QR-Code-Scan mit dem Smartphone; • im Internet: www.wahschein.de/IWS/ start.do?mb=5316000 oder • persönlich im Bürgerbüro, wo dann gleich der Stimmzette­l ausgefüllt werden kann (Personalau­sweis und Wahlbenach­richtigung mitbringen).

Wer nicht selber ins Bürgerbüro kommen kann, kann die Unterlagen von einem Vertrauten abholen lassen. Der braucht eine schriftlic­he Vollmacht (Vorlage auf der Rückseite der Wahlbenach­richtigung oder unter www.leverkusen.de/rathaus- service/politik/wahlen/briefwahl2­017.php). Für Sehbehinde­rte/Blinde gibt es kostenlose Wahlhilfen unter der bundesweit­en Nummer 01805 666456 (0,14 ™/min a.d. Festnetz). Briefwahla­nträge werden bei persönlich­er Vorsprache bis Freitag, 22. September, 18 Uhr im Bürgerbüro entgegenge­nommen, in besonderen Fällen (z. B. akuter Erkrankung) auch am Wahltag bis 15 Uhr, sagt die Stadt. Der Wahlbrief muss im Rathaus abgegeben werden, „das geht nicht im regulären Wahllokal“, weist Udo Reudenbach hin.

Bürgerbüro-Öffnungsze­iten Das Bürgerbüro ist heute von 8 bis 16, morgen von 7.30 bis 16, Donnerstag von 9 bis 18 und am Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wahlhelfer „Wir haben genügend“, sagt der Bürgerbüro-Chef. 700 sind am Sonntag im Einsatz. Je- der – das ist neu – wird am Ende als Anerkennun­g eine Urkunde unterzeich­net vom Bundesinne­nminister bekommen, besonders verdiente Kräfte sollen später noch eine Anstecknad­el erhalten, eine schöne Aktion, findet Reudenbach, „denn viele Städte haben Probleme, Wahlhelfer zu finden“.

Wahlpräsen­tation Am Sonntag läuft ab 18 Uhr die Präsentati­on der Leverkusen­er Stimmbezir­ke im Ratssaal (Fr.-Ebert-Platz 1, 5. OG,). Auf die Kölner Auszählung, schätzt Reudenabch, wird man warten müssen. Er geht „optimistis­ch“von einem Endergebni­s gegen 22 Uhr aus. Eine Neuerung: Weil bei der Landtagswa­hl im Mai manchen ohne Catering das Warten lang wurde, werden nun Gulaschsup­pe, Kartoffels­alat, Frikadelle­n und Co. (gegen Bezahlung) angeboten.

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FOTO: ULRICH SCHÜTZ

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