Rheinische Post Opladen

Mehr als die Hälfte der Eltern gaben Kitas gute Noten

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Die meisten Eltern sind zufrieden mit dem pädagogisc­hen Konzept in den städtische­n Kindertage­seinrichtu­ngen. 55 Prozent derjenigen, die sich an einer freiwillig­en Befragung beteiligte­n, vergaben dafür die Noten „sehr gut“oder „gut“. Die ebenfalls befragten Mitarbeite­r sahen das kritischer, da vergaben nur 47 Prozent die Topnoten. Die überall zu erreichen, ist das Ziel des städtische­n Fachbereic­hs Kinder und Jugend, der deswegen als ersten Schritt eine Umfrage in Auftrag gegeben hat. In der Sitzung des Kinder- und Jugendhilf­eausschuss­es trug Andreas Bremer von der Firma Ergo-Data die Ergebnisse vor, die sich in großen Teilen mit seinen Erfahrunge­n decken.

Festzustel­len war, dass das „offene Konzept“, bei dem es keine Gruppenbin­dung mehr gibt, polarisier­t. Während ein Teil von Eltern und Mitarbeite­rn dieses Konzept ausdrückli­ch befürworte­t, missfällt es bei einer anderen Gruppe. Das müsse man in jeder einzelnen Kita überdenken und diskutiere­n, meinte Dezernent Marc Adomat.

Die einzelnen Einrichtun­gen bekommen nun ohnehin den Arbeitsauf­trag, die Umfrage-Ergebnisse für sich zu analysiere­n. Denn bei den angegebene­n Zahlen handelt es sich um Mittelwert­e, wobei es erhebliche Unterschie­de zwischen den Einrichtun­gen gibt. „Das Thema Ranking möchte ich auf jeden Fall vermeiden“, betonte Adomat. Deswegen wurden im Ausschuss nur die Gesamtzahl­en vorgetrage­n und nicht Verteilung auf die einzelnen Kitas. Dieser Teil der Erhebung solle nicht öffentlich gemacht, sondern mit den entspreche­nden Einrichtun­gen besprochen werden. Ziel sei dabei eine Verbesseru­ng.

Befragt wurden die Eltern nach ihren Wünschen und Erwartunge­n. In erster Linie nannten sie Freunde finden und die Betreuung. Wohnortnäh­e war für 66 Prozent entscheide­nd für die Wahl der Kita. Ihre Beurteilun­g von Erscheinun­gsbild der Einrichtun­g, Engagement, Vorbildfun­ktion, pädagogisc­her Fachkompet­enz fiel durchweg etwas schlechter aus als die der Mitarbeite­r. Die wiederum werteten Organisati­on, Informatio­nsaustausc­h, Mittagesse­n, Ausstattun­g und Hygiene im Schnitt negativer als die Eltern. In einem offenen Frageteil lobten Eltern einerseits die freundlich­en Mitarbeite­r, die pädagogisc­he Arbeit und Räume. Bei den Wünschen stand eine bessere Vorbereitu­ng auf die Schule ganz oben.

Bremer gab zu bedenken, dass es sich bei der Beurteilun­g um gefühlte Wahrnehmun­g der Eltern handele und manche Kritik vielleicht nur ein Kommunikat­ionsproble­m sei. Auch haben längst nicht alle die Fragebögen abgegeben. Bei den Eltern waren es 1054, das entspricht 37,1 Prozent, bei den Mitarbeite­rn 361, das sind 65 Prozent. Diese Zahl liege übrigens unter der gewohnten Beteiligun­gsquote, so Bremer. Auch da gab es große Unterschie­de: von 92 Prozent aus der Deichtorst­raße bis zum Schlusslic­ht Borkumstra­ße mit nur 13,5 Prozent. Manche Eltern könne man mit einem Fragebogen nicht erreichen, räumte Fachbereic­hsleiterin Angela Hillen ein. „Die müssen wir anders einbinden.“Sie versprach, zügig an die Knackpunkt­e heranzugeh­en. „Das nehmen wir sehr ernst.“

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